Wohl kaum eine Scheibe wurde von der Death Metal-Gemeinde mit derart großer Spannung erwartet wie der vierte OBITUARY-Silberling. Und ich vermute mal, daß der Großteil der zahlreichen Obi-Fans von "World Demise" nicht enttäuscht sein dürfte, denn dem sympathischen Fünfer aus Florida ist das Kunststück geglückt, den eigenen Stil beizubehalten und trotzdem einige neue Elemente einzubauen. Ganz klar: Das, was da aus den Boxen dröhnt, hört sich immer noch eindeutig nach OBITUARY an. Viel Celtic Frost, die typische Peres/West-Gitarrenarbeit, das facettenreiche Drumming von Donald Tardy und dazu natürlich der einzigartige Gesang von seinem Bruder John, der sich spürbar weiterentwickelt hat, denn speziell seine Gesangslinien sind eine ganze Ecke variabler als auf den bisherigen OBITUARY-Outputs. Als bestes Beispiel möge hierfür 'Solid State' herhalten - einer der Höhepunkte der CD.Des weiteren hat sich bei der Band der Trend weg von den Hochgeschwindigkeitsparts und hin zu tödlichen Grooves fortgesetzt. Das Ganze wird komplettiert durch sparsam eingesetzte, aber dadurch effektive Samples und einige für diese Band recht ungewöhnliche Rhythmen wie etwa bei 'Burned In' oder 'Redefine'. Einziges Manko dieser ansonsten rundum gelungenen Scheibe ist die Spielzeit. Früher bemängelte man, daß OBITUARY-CDs etwas zu kurz geraten sind, diesmal wäre ich froh, wenn man sich zwei oder drei Songs geschenkt hätte. Nämlich genau diese, die sich wirklich zu typisch für OBITUARY anhören und dementsprechend auch auf "Cause Of Death" oder "The End Complete" hätten stehen können, wie beispielsweise 'Lost' oder 'Set In Stone', das - abgesehen vom Gitarrensolo - fatal an 'Corrosive' erinnert.Trotzdem: "World Demise" ist abwechslungsreich und eigenständig genug, um wieder zahlreiche Liebhaber auf diesem Globus zu finden. Ob man damit allerdings neue Fanschichten erreichen kann, bleibt abzuwarten.