Ende der Achtziger erwuchs aus BRUCE DICKINSONs Unzufriedenheit bei den stilistisch festgefahrenen Metal-Titanen Iron Maiden der Wunsch, sich anderweitig kreativ auszutoben. Das im Rahmen eines einmaligen Soloprojekts aufgenommene Soundtrack-Stück ´Bring Your Daughter To The Slaughter´ trat eine Reihe ausnahmslos starker Alben in unterschiedlichen Besetzungen und stilistischen Facetten los, ehe sich der Frontmann mit Maiden-Kumpan Adrian Smith und Produzent Roy Z. (beide g.) zusammentat, um über mehrere Platten hinweg eine zackig moderne wie zeitlose Variante des klassisch britischen Stahls feilzubieten. Seit der Wiedervereinigung des Sängers mit den Jungfrauen herrscht Funkstille.

Nach seinem Ausstieg bei Slayer gründete Dave Lombardo zusammen mit dem Despair-Gitarristen Waldemar Sorychta GRIP INC., deren Line-up durch Sänger Gus Chambers und Bassist Jason VieBrooks vervollständigt wurde.

Mit ihrer Mischung aus progressivem Hardrock und orientalischen Elementen wurden THE TEA PARTY lange Zeit je nach Ansicht der Betrachter Kopisten oder Weiterträger des Erbes von Led Zeppelin (Sound) und The Doors (Gesang) genannt.

Die unter dem starken Einfluss ihrer Landsleute Hellhammer gestarteten SAMAEL kappten ihre schwarzen Wurzeln nie ganz, schwammen sich aber mit jeder Veröffentlichung sowohl in spiritueller als auch stilistischer Hinsicht weiter frei.

Mit nur zwei Alben haben sich TITAN FORCE auf ewig einen Platz im Pantheon des US-Powermetal gesichert. 1983 von den Brüdern Mario (g.), Stefan (dr.) und John Flores (b./v.) als Titan gegründet, kam die Initialzündung mit dem Einstieg von Jag-Panzer-Sänger Harry „the Tyrant“ Conklin, der die Band umgehend auf Weltklasse-Niveau hob. Das selbstbetitelte Debüt kann problemlos neben den größten Werken der Genre-Pioniere Queensryche bestehen, eine brillantere Mischung aus angeproggten Riffs und einprägsamen Melodien hat die Welt seit 1989 nicht mehr gehört. Der Nachfolger „Winner/Loser“ knüpfte 1991 fast nahtlos an diesen Hit-Reigen an, seitdem sind TITAN FORCE nur noch als Liveband bei ausgewählten Festivals in Erscheinung getreten. Stets grandios, versteht sich.

Anfang der 2000er erlebten Glam- und Sleaze-Metal eine Renaissance, die sich von Skandinavien aus auf das kontinentale Europa ausbreitete. Neben Crazy Lixx und Crashdiet zählen HARDCORE SUPERSTAR zur Speerspitze der New Wave Of Scandinavian Sleaze. Die Band tönt seit dem vierten Album („No Regrets“, 2004) ein Stück weit metallischer als die erstgenannten, ihren Stil bezeichnet sie als „Street Metal“.

Die aus der Asche der Stoner-Ikonen Sleep hervorgegangenen HIGH ON FIRE verweben urtümlichen Doom Metal à la Pentagram oder Black Sabbath mit der punkigen Rauheit und Geschwindigkeit von Hellhammer respektive frühen Celtic Frost, Motörhead und amerikanischem Hardcore zu recht typischem Sludge Metal, der zig später gegründeten Bands als Blaupause diente.

HAKEN zählen zu den wohl heißesten Shooting-Stars der modernen Synapsenverknotung im Metal und fahren zwischen brutalen Djent-Abfahrten und verspielten Satzgesängen à la Gentle Giant das volle Genre-Programm auf. Neben instrumentalem Hochleistungssport haben die Progger mit Ross Jennings zudem einen Ausnahmesänger in ihren Reihen, dessen Melodieführung eine tragende Säule des Bandsounds darstellt. 2013 schufen die Briten mit „The Mountain“ einen Meilenstein des technisch anspruchsvollen Überwältigungskinos.