CRADLE OF FILTH - Dani Filth reagiert auf Statements von Zoe und Ashok

Nachdem zunächst Keyboarderin Zoe Marie und dann ihr Mann Ashok ihren Weggang von CRADLE OF FILTH verkündet und unter anderem eine zu geringe Bezahlung, zu viel Stress aufgrund dessen Zoe sogar eine Fehlgeburt erlitten habe, einen fragwürdigen Vertrag und ihre Herabwürdigung von Seiten des Managements als Gründe zitiert hatten, äußerte sich Dani Filth im Detail zu den Gründen und Anschuldigungen. In seinem Statement heißt es:

"Ich denke, es ist an der Zeit, meine Sicht der Dinge darzulegen, nachdem es so viele Anschuldigungen gegen die Band, unser Management und mich persönlich gab. Ich entschuldige mich für die leichte Verspätung dieser Stellungnahme. Es war mir wichtig, nach reiflicher Überlegung einen besonnenen Ansatz zu wählen. Der Zeitpunkt war auch schwierig, da die Band derzeit auf Tournee in Südamerika ist, mit anstrengenden Reisetagen, langen Flügen und Auftritten. Ich halte nichts von Vergeltungsmaßnahmen oder Verleumdungen, aber ich möchte die folgenden Punkte klarstellen:

1. Zunächst zum fraglichen Vertrag:
   Es handelt sich hierbei nicht um einen Vertrag, der jemals in dieser Form unterzeichnet werden sollte. Das war nur ein erster Entwurf, auf dem man aufgebauen konnte. Ich werde noch näher darauf eingehen, aber ich sehe einen der Hauptgründe für diese Situation in der Fehlkommunikation hinsichtlich der Art des Vertrags und der Erwartungen an die Vertragsparteien.
2. Niemandem in der Band ist es verboten, mit anderen Bands zusammenzuarbeiten und sein Einkommen aufzubessern. Wir planen derzeit Tourneen für etwa 40 Prozent des Jahres. Der Rest des Jahres steht für andere Verpflichtungen zur Verfügung. Viele meiner Bandkollegen haben andere Projekte, wie auf ihren eigenen Social-Media-Seiten zu sehen ist. Wir verbieten unseren Musikern NICHT, mit anderen Bands zusammenzuarbeiten. Wir bitten sie lediglich, ausreichend zu planen und die Termine so weit im Voraus wie möglich aufeinander abzustimmen.
3. Ich finde es traurig, dass Zoe sich nur bestimmte Fakten herauspickt, um ihre Agenda zu untermauern. Aber ich bin bereit, die ganze Geschichte zu erzählen, einschließlich der Beschreibung der Ereignisse der ersten drei Tage der Südamerika-Tournee, um ein ausgewogeneres Bild zu vermitteln, damit die Menschen sich auf der Grundlage eines breiteren Kontextes ein Urteil bilden können.

Während dieser ersten Tage sorgten starker Alkoholkonsum, eskalierende Auseinandersetzungen und wiederholte öffentliche Streitigkeiten für eine sehr störende Atmosphäre für alle Beteiligten. Ich war persönlich Zeuge hitziger Auseinandersetzungen zwischen Zoe und Ashok, die sowohl verbale als auch körperliche Gewalt beinhalteten und in einer öffentlichen Szene vor dem Hotel und den Fans gipfelten, die sich in Sao Paolo für Autogramme versammelt hatten. Dies war kein Einzelfall, sondern Teil eines Musters von missbräuchlichem Verhalten, das das gesamte Team belastete.

Ich verstehe zwar, dass Tourneen stressig und anstrengend sind, aber ich kann die Auswirkungen, die dies auf den Rest von uns hatte, nicht entschuldigen. Die Entscheidung, die Tournee ohne sie fortzusetzen, trafen wir nicht leichtfertig. Sie war für das Wohlergehen der Band und der Crew notwendig. Außerdem wusste niemand etwas von ihrer Schwangerschaft, und wenn sie schwanger war, warum hat sie dann überhaupt getrunken? Sie hat sogar mehrmals das Management kontaktiert und um Hilfe gebeten, um mit dem Trinken aufzuhören, was durch lange Textnachrichten belegt ist.

4. Es ist mir wichtig, dass die Künstler in meinem Umfeld das Gefühl haben, dass ihre Beiträge wahrgenommen und geschätzt werden. Ich glaube, dass dies größtenteils der Fall ist, da einige der verbleibenden Mitglieder seit über zehn Jahren mit mir zusammenarbeiten. Wir sind jedoch stets bestrebt, uns zu verbessern. Daher werde ich die aktuelle Situation als Gelegenheit nutzen, um einen besseren Dialog innerhalb der Band zu führen und einen detaillierteren Vertrag auszuarbeiten, der allen das Gefühl gibt, dass sie in Zukunft gut aufgehoben und geschützt sind.
5. Was das Management angeht:
   Dez und Anahstasia von The Oracle Management waren einfach wunderbar. Sie waren fürsorglich und verständnisvoll, verzichteten auf Provisionen, um Tourneen zu ermöglichen, und arbeiteten eng mit der Band zusammen, um uns einige großartige Möglichkeiten zu bieten, wobei sie über den sprichwörtlichen Tellerrand hinausblickten.
   
   Da Zoe sich nicht in die Band einfügen konnte, versucht sie nun, so viel wie möglich zu verleumden und zu lügen, um Abneigung gegen mich und unser Management zu schüren. Ist es nicht einfach, in der heutigen Zeit, in der jeder ein versierter Online-Kritiker ist, ohne Beweise Anschuldigungen zu erheben? Mir schwant schon, was mir noch alles vorgeworfen werden wird, wenn sie versucht, diese Band und dieses Geschäft zu zerstören. Dez ist sehr ehrlich, transparent und aufrichtig und wird erst bezahlt, wenn ich dem Buchhalter die Erlaubnis dazu erteile. Das bedeutet, dass alles über meinen Buchhalter läuft, der dann alle Finanzzahlen durchsieht, um zu prüfen, was wir uns leisten können und was nicht. Dez hat nie etwas mit den eingehenden Geldern zu tun.

Dez forderte Zoes Entlassung, woraufhin Ashok sich für sie einsetzte und sich gegen die Königsfamilie des Heavy Metal stellte. Und wir werden nicht zulassen, dass jemand so schlecht über Ozzys Frau spricht. Nun zu den weiteren Einzelheiten, wie versprochen.

Zunächst einmal zum fraglichen Vertrag. Ja, es war ein beschissener Vertrag. Aber er wurde vorgeschlagen, um den Dialog mit zwei Mitgliedern zu fördern, die hinter den Kulissen für viel Drama gesorgt hatten. Es begann mit einer harmlosen und gut begründeten E-Mail von Zoe, in der sie eine Gehaltserhöhung für die Band forderte, die innerhalb weniger Tage ohne Widerspruch genehmigt wurde. Zoes Kommunikation geriet jedoch immer unhöflicher und eskalierte ohne ersichtlichen Grund ins Bedrohliche. Insbesondere wenn man bedenkt, dass ihre ursprüngliche Forderung von Anfang an genehmigt worden war.

Die Spannungen nahmen zu, und als wir diesen Vertrag verschickten, hatten wir bereits die Kündigungen von Ashok und Zoe erhalten, sodass wir beschlossen, kein Budget für einen maßgeschneiderten Vertrag auszugeben. Was im Nachhinein ein Fehler war, da dies die Situation weiter eskalieren ließ. Leider schickten wir einen alten, aber noch nie zuvor verwendeten Vertrag, der zu forsch war. Nicht so ausgefeilt, wie er sein sollte, und der nicht die gesamte Realität der Band widerspiegelte. Das geschah nicht in böser Absicht, sondern sollte als Ausgangspunkt für Verhandlungen dienen, wobei keiner von uns bemerkte, dass dieser Vertrag aus einem bestimmten Grund in einem Ordner lag und nie verwendet worden war. Ich leitete ihn vorschnell weiter und bat die Band, ihn zu unterzeichnen.
Zum Zeitpunkt des Versands hatten wir alle (das Management, ich selbst und unser Anwalt) kaum Zeit, den Vertrag genauer anzuschauen. Wir haben ihn nur flüchtig überflogen und dann einfach an die Band geschickt. Ich hatte mich weder mit dem Anwalt noch mit Dez ausführlich darüber unterhalten, was die ursprüngliche Absicht des Vertrags war (verhandeln oder einfach unterschreiben und loslegen). Das war ein Versäumnis meinerseits, das später geklärt wurde.

Natürlich legte Zoe nur das Schlimmste offen, und es macht mich traurig, dass der Kontext dessen, was ich für unseren Dialog hielt, verdreht und veröffentlicht wurde, um einer Agenda zu entsprechen.

Ich bin gerade dabei, intern mit dem Rest der Band zu sprechen, um einen Vertrag auszuarbeiten, der für alle und das Geschäft am besten ist. Und ja, leider ist eine Band ein Geschäftsmodell. Und wenn wir miterleben, wie jemand Unruhe stiftet, viel trinkt, keine Musik schreibt und damit droht, die Band wegen der Verwendung ihres Bildes zu verklagen, dann müssen wir offensichtlich etwas unternehmen.

Zoe und Ashok hatten bereits ihre Kündigung eingereicht, obwohl ich einer Gehaltserhöhung und zusätzlichen finanziellen Absicherungen zugestimmt hatte. Daher hatte ich es absolut nicht eilig, Geld für unseren Anwalt zu verschwenden, um einen Vertrag auszuarbeiten, der ohnehin schon zum Scheitern verurteilt war.


Zu sagen, dass sie nur 'Summe X' pro Jahr verdienen, wird sicherlich einige Stirnrunzeln hervorrufen. Aber abgesehen von ihren Gehältern haben sie auch Anspruch auf Geld aus Veröffentlichungen (sie haben gerade einen Vorschuss erhalten, auf den das Management auf Provisionen verzichtet hat und für den ich tatsächlich Geld aus meinem Anteil beigesteuert habe), Veröffentlichungs-Tantiemen, PRS oder das Äquivalent in jedem Land, Boni für Tourneen, wenn wir gut abschneiden, Werbeverträge und natürlich tägliche Verpflegung und Kojen/Doppelzimmer in Hotels, wenn diese auf Tour verfügbar sind.

Als Zoe nach drei Tagen der 26-tägigen Tournee abreiste, obwohl sie mir und dem Management versprochen hatte, die Tournee professionell zu Ende zu bringen, tranken Zoe und Ashok die ersten drei Tage lang und stritten sich untereinander.

Nachdem sie sich bereits den ganzen Nachmittag vor allen Leuten hinter der Bühne gestritten hatten, wollte Ashok nach der Show noch bleiben und ein paar Drinks nehmen, während Zoe dagegen protestierte. Später war er mit Fans und Mitgliedern unserer Crew zusammen, als Zoe die Treppe im Hotel hinunterstürmte, um ihn zurück ins Zimmer zu zerren, wobei sie den Leuten 'Verpisst euch' zurief und eine Szene machte. Dafür gibt es viele Zeugen, darunter auch solche, die gesehen haben, wie sie Dinge nach ihm warf.

Zu Zoes Verteidigung muss ich sagen, dass ich ihren Ausbruch damit erkläre, dass wir in vier Tagen kaum elf Stunden Schlaf hatten. Aber ich halte das dennoch nicht für eine angemessene Entschuldigung. Niemand sonst hat sich so verhalten. Wir waren einfach zu müde dafür!
Am nächsten Morgen, als wir sehr früh in der Lobby versammelt waren, war Ashok offensichtlich immer noch betrunken. Und wieder stritten sich die beiden heftig am Flughafen, was dazu führte, dass Zoe beschloss, die Tour zu verlassen und einen Flug zurück nach Arizona zu buchen, wobei sie Ashoks Alkoholismus und seine Partys in einer Textnachricht anführte. Ashok blieb aus Höflichkeit gegenüber der Band und erklärte, wie mehrere Personen bezeugten, dass seine Ehe nicht funktionierte. Das geht mich jedoch nichts an.

Meine Aufgabe ist es jedoch, die Tour am Laufen zu halten. Und da diese Tour allein an Kosten und Löhnen fast 200.000 Dollar verschlingt, war der Gedanke, neue Leute einfliegen zu lassen und ihnen Visa, Hotels und Flüge zu buchen, natürlich etwas überwältigend. Ich dachte ganz egoistisch, dass Ashok ohne das tägliche Drama, das wir miterlebten, bereit sein würde, den Rest der Tour mit uns zu genießen.

Das war jedoch nicht der Fall. In einem Moment weinte er sich noch bei anderen aus, und am nächsten Morgen veröffentlichte er nach einem Telefonat mit seiner Frau eine Erklärung über seinen Austritt aus der Band und andere Enthüllungen. Aufgrund dieser neuen Erkenntnisse wurde er natürlich sofort gefeuert.

Das bringt mich zum Thema 'Fat Shaming'. Das ist nie vorgekommen. Dez hat nie etwas darüber gesagt, dass jemand dick oder zu schwer sei. Alles, was er zu Anabelle (unserer früheren Keyboarderin) gesagt hat, war: 'Bitte achte auf deine Gesundheit, du hast eine Tournee und Videos vor dir', woraufhin sie ein Bild von sich schickte, auf dem sie verschiedene Brötchen aß (was ich damals lustig fand!).

Natürlich würde jeder Manager diese Meinung vertreten. Dez hat mit Sarah Jezebel Deva nie über irgendetwas innerhalb der Band gesprochen. Sie war nicht in der Band, aber er hat mit ihr gesprochen, als sie online über mich hergezogen ist, und genau das macht ein guter Manager. Ich erwarte von meinem Manager, dass er jederzeit hinter dem Künstler steht.

*Übrigens hat Sarah mir tatsächlich eine E-Mail geschickt, um mir zu sagen, wie schön es war, mich vor ein paar Wochen bei der Show in Torquay zu treffen, und um mich zu fragen, ob ich immer noch daran interessiert wäre, einen Pop-Song aus den Achtzigern zu covern, den wir beide lieben. Tourneen sind heutzutage eine sehr teure Angelegenheit, aber darüber kann man überall im Internet lesen.

Wie viele meiner Kollegen in der Musikbranche war ich in meiner Karriere ein oder zwei Mal ziemlich alkoholabhängig, und deshalb kann ich dieses unberechenbare Verhalten beobachten und bin selbst seit fast drei Jahren abstinent. Wie auch immer, ich könnte endlos weiterreden, aber ich wollte nur ein paar Dinge klarstellen und euch dann in Ruhe lassen.


Vielen Dank an all die vielen Bands, Fans und Musikerkollegen, die mich in dieser Angelegenheit unterstützt haben. Ich weiß das wirklich sehr zu schätzen!
Aufwärts und vorwärts, wie man so schön sagt!
Wir sehen uns auf Tour!"