Beim Lesen von Gary Moores Biografie kommen unweigerlich Erinnerungen an seine Gastspiele in Deutschland während der Achtziger auf. Nachdem der Virtuose bereits 1984 beim Monsters Of Rock abgeräumt hatte, erfolgte sein endgültiger kommerzieller Durchbruch mit dem Album „Wild Frontier“. Das Rhein-Main-Gebiet war dabei seit Moores Anfangstagen ein gutes Pflaster. Später nahm er auch sein Blues-Livealbum in der Festhalle auf. Nach seinen Gastspielen im Frankfurter Zoom und im Volksbildungsheim ging es 1985 auf die andere Mainseite, wo er später noch fünf weitere Male auftrat.

Green Lung haben gerade mal zwei, drei Songs vom Zettel, da muss der bikerbärtige Security-Trumm schon den ersten Bubatz liquidieren. Er wird heute Abend noch weitere Einsätze fahren, denn dass man bei einem Stoner-Rock-Konzert nicht kiffen darf, ist für Stoner-Fans sehr schwer zu begreifen. Ich verstehe die Geschäftsleitung durchaus, Rauch ist Rauch, und ein paar Hundert Leute mit einer funktionierenden Sprinkleranlage zu konfrontieren, kann nicht gut fürs Geschäft sein.

Hat Prinz Heinrich XIII. Reuß Metal gehört? Mit Sicherheit sagen kann man es zwar nicht, aber es ist doch eher unwahrscheinlich. In den Kreisen, in denen sich der verhinderte König von Deutschland bis vor kurzem bewegte, bevorzugt man eher gediegene Klassik oder vielleicht sogar Jazz, wenn es etwas progressiver sein darf. Inhaltlich hätte „Prinz Putsch“ („Bild“) allerdings Anknüpfungspunkte finden können.

Viele scheinen es gut zu finden, wenn sich Bands möglichst nahbar, gewissermaßen als normale Kumpel-Typen präsentieren. Das kann in der Tat authentisch und sympathisch sein, aber eben auch viel von der Aura einer Band wegnehmen. Hätte ich wissen wollen, dass Immolation vor Konzerten gerne fröhliche Runden in mittelprächtigen Restaurants abhalten?

Als sich Heavy Metal als Genre und bald darauf auch als Gegenkultur und Kirche konstituierte, brauchte man einen Namen für all die Glaubensgenossen, die fettzöpfigen, splissgeschädigten, kuttentragenden Vollspacken. Also uns. Und das Kollektiv einigte sich auf „Headbanger“. Mittlerweile ist der Begriff auch schon wieder vom Tisch, ausgetauscht durch den objektiveren „Metalhead“. Ich fand die alte Bezeichnung immer angemessener. Verschwitzter, ungewaschener, subkultureller. Sie trug noch die Verachtung in sich, die man seitens der Konsensgesellschaft gegenüber dem frühen Fan dieses Krachs empfand. Und sie zeigte auch, dass Heavy Metal eben doch was mit Punk zu tun hatte, was viele anfangs gar nicht gerne hörten, schon gar nicht die Musiker selbst.

Es muss 1985 oder ´86 gewesen sein, als unser Herausgeber Holger Stratmann einen „Dummen“ suchte, der sich um den für Metaller-Ohren doch eher ungewohnten Lärm von Hardcore-Pionieren wie Agnostic Front, Circle Jerks, Gang Green, Youth Of Today oder Murphy´s Law kümmerte beziehungsweise die zahlreichen Veröffentlichungen von wichtigen Genre-Labels wie Funhouse oder We Bite Records rezensierte. Dass die Wahl dabei auf mich fiel, lag quasi auf der Hand. Als eingefleischter Thrasher und großer Fan von Slayer, Metallica, Exodus und Konsorten hatte ich ja bereits ein Faible für „Krach“. So wurde ich auch relativ schnell mit dem New Yorker Abrisskommando CRO-MAGS um Rampensau John Joseph (v.) und Basstier Harley Flanagan warm, die im Sommer 1986 ihr grandioses Debütalbum „The Age Of Quarrel“ bei Profile Records veröffentlichten. Obwohl die Platte auch in der europäischen Hardcore- und Punkszene wie eine Bombe einschlug, dauerte es bis Dezember 1987, ehe sich das Quintett aus dem Big Apple für...

Respektable 2.533 Euro sind bei unserer Pfandsammelaktion und der Tombola (Hauptgewinn waren drei Schecter-Gitarren!) zusammengekommen.