Interview mit dem Tipp des Monats 02/25
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27.01.2025, 14:06

TRIGGERED

Interview mit dem Tipp des Monats 02/25

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Das oberbayerische Quartett TRIGGERED, bestehend aus Andreas „Berti“ Berchtold (Gesang & Gitarre), Benjamin „Benno“ Juszczuk (Gitarre), Lukas „Luki“ Wittmann (Bass) und Dominik „Rossi“ Roßnagel (Drums), zockt auf seinem Debütalbum „Scala Naturae“ einen mitreißenden Mix aus Mastodon, Kvelertak und Hypocrisy und wartet mit einem interessanten Textkonzept auf, das sich mit dem Kreislauf von Leben und Tod, der Hybris des Menschen und den Konsequenzen der Ausbeutung der Natur auseinandersetzt.

Servus Burschen, könnt ihr uns zum Einstieg bitte euren bisherigen musikalischen Werdegang erläutern? Gab’s schon andere Bands, mit denen ihr Erfahrungen gesammelt habt?
»Servus, Ludwig! Tatsächlich ist TRIGGERED unsere erste nennenswerte Band. Ein paar von uns waren zwar schon in anderen Bandprojekten, diese gipfelten jedoch lediglich in Jam-Sessions und unveröffentlichten Homerecordings.«

Wie kam es zur Gründung von TRIGGERED?
»Inspiriert von einem Auftritt der Band Bombus, beschlossen Luki und Benno auf dem Metaldays-Festival 2016, eine Band zu gründen. Berti kam 2017 dazu. Benno war bis zu Rossis Einstieg 2019 Drummer und wechselte dann an die Gitarre. Nach dem Recording unseres Demos „Crabsolution" machten wir uns dann daran, neue Songs zu schreiben, die jetzt mit „Scala Naturae“ endlich das Licht der Welt erblickten.«

War die stilistische Ausrichtung von Anfang an klar, oder hat sich das erst nach und nach so ergeben?
»Wir hatten zwar in den Anfangstagen der Band schon ein paar Songs, die stilistisch als Vorreiter von „Scala Naturae“ angesehen werden können, aber seitdem hat sich doch einiges geändert. Angangs hatten viele Songs noch einen leichten Stoner-Einschlag, den wir mittlerweile abgelegt haben. Zudem entsprangen viele Songs aus Jams. Im Laufe des Writing-Sessions für „Scala Naturae“ haben wir unser musiktheoretisches Wissen vertieft und mehr Wert auf strukturiertes Songwriting gelegt. Dadurch haben wir neue Stil-Elemente für uns entdeckt und konnten die Songs deutlich intensiver gestalten.«

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Angenommen, ein Metal-Neuling hätte noch nie was von Mastodon, Kvelertak und Hypocrisy gehört. Wie würdet ihr ihm (oder ihr) euren Sound beschreiben?
»Rockige Riffs gepaart mit Death-Metal-Growls und melodischen Lead-Gitarren, wie man sie vor allem aus dem Melodic Death Metal und Modern Metal kennt.«

Wie kam der Kontakt zu Szenegröße Hannes Grossmann zustande und wie lief die Zusammenarbeit im Studio?
»Wir haben uns Samples von einigen Studios angehört und dann zuerst beim Woodshed Studio von Victor Bullok aka V. Santura angefragt. Da unsere Zeitpläne jedoch nicht kompatibel waren, hat uns Victor netterweise seinen Triptykon-Bandkollegen Hannes Grossmann und dessen Mordor Sounds Studio empfohlen. Die Zusammenarbeit mit Hannes war von Anfang an absolut harmonisch. Wir haben bei Hannes die Drums aufgenommen, und er hat das Mixing und Mastering übernommen. In beiden Prozessen waren wir in engem Austausch. Auf menschlicher Ebene war der Umgang immer freundlich und locker, und inhaltlich hat man durchgehend Hannes' immenses Level an Professionalität gespürt.«

Für das Coverartwork konntet ihr mit Costin Chioreanu ebenfalls einen renommierten Künstler gewinnen. Wie hat sich das ergeben?
»Vor ein paar Jahren hat Costin eine Bilderserie für Ihsahns „Pharos“-EP gemacht. Berti war von dieser tief beeindruckt und hat vorgeschlagen, ihn einfach mal zu kontaktieren. Wir schilderten Costin daraufhin in einer ersten Anfrage unser Textkonzept. Dieses hat ihm so sehr zugesagt, dass er unbedingt an unserem Album mitwirken wollte – trotz vieler Aufträge von absoluten Größen der Metalwelt. Auch die Zusammenarbeit mit Costin war sehr entspannt und von gegenseitiger Wertschätzung geprägt. Das Artwork selbst komplettiert die Vision, die wir von Anfang an vom Album hatten.«

Ganz billig dürfte das Gesamtpaket aus Produktion und Optik nicht gewesen sein. Könnt ihr uns verraten, was ihr insgesamt hingelegt habt?
»Ohne hier zu tief ins Detail gehen zu wollen, können wir sagen, dass wir insgesamt einen mittleren vierstelligen Betrag in das Album gesteckt haben. Das ist natürlich nicht wenig Geld. Dennoch können wir sagen, dass wir mit dem Endprodukt dermaßen glücklich sind, dass wir keinen Cent davon bereuen und im Nachhinein wohl nichts anders machen würden.«

Kommen wir zum Textkonzept des Albums. Die Idee der „Scala Naturae“, einer großen Kette des Seienden mit dem Menschen als den höchsten Lebewesen auf Erden, wird dem griechischen Philosophen Aristoteles (384–322 v. Chr.) zugeschrieben. Was hat euch daran so fasziniert?
»Luki stieß zum ersten Mal im Laufe seines Studiums in einer Zoologie-Vorlesung auf diesen antiken Versuch, die Natur und Lebewesen zu ordnen. Zu dem Zeitpunkt bestand bereits die grobe Idee zu 'Whalefall', dem Opener des Albums. Hier wird die Dualität von Leben und Tod anhand eines sterbenden Wals beschrieben, dessen Leichnam in der Tiefsee ein eigenes Ökosystem entstehen lässt. Wir kamen im Anschluss auf die Idee eines Konzeptalbums in drei Akten. Im ersten Akt wird das Zusammenspiel zwischen dem Menschlichen auf der einen und dem Natürlichen auf der anderen Seite geschildert, das zunehmend pervertiert. Im zweiten Akt geht es um die Genese und Entwicklung des Menschen bis zu seiner Erhebung über natürliche Grenzen. Im dritten Akt wehrt sich die Natur gegen diese Anmaßung und stellt eine neue Ordnung her, also eine neue „Scala Naturae“. Somit schließt sich der Kreis. Der Niedergang des Menschen ist zwar für ihn das Ende, aber der Beginn für etwas Neues. Für die Welt also nur ein weiteres Kapitel im Buch des Dualismus von Leben und Tod.«

Worin besteht der Bezug zu unserer Zeit und welche Botschaft wollt ihr damit vermitteln?
»Die Bezüge zu unserer Zeit, die ja von multiplen Krisen geprägt ist, sind vielfach gegeben. Sei es die Frage zum ethischen Umgang mit der Natur und ihrer Ressourcen, oder die Rolle des Menschen in unserer von KI geprägten Zeit als Aufbruch zum Posthumanismus. Ebenso geht es um die gesellschaftliche Zerklüftung und den allzu menschlichen Größenwahn, selbst am „Ende der Geschichte“ zu stehen. Wir wollen dabei aber nicht mit dem erhobenen Zeigefinger moralisieren. Vielmehr geht es uns darum, aufzuzeigen, dass die Hybris des Menschen das Paradies in eine Dystopie verwandeln kann, dies aber nur ein kurzes Flackern in der Geschichte unserer Welt darstellt.«

Was sind eure Pläne für 2025? Soweit ich weiß, seid ihr mit TRIGGERED noch nie live aufgetreten. Korrekt?
»Ja, das ist korrekt. Unsere ersten Gigs fielen leider der Pandemie zum Opfer. Infolgedessen haben wir uns dann daran gemacht, unser Album zu produzieren. Mit diesem im Gepäck soll es 2025 auch auf die Bühne gehen. Unseren ersten Gig geben wir am 25. Januar im „Atlantis“ in Pfaffenhofen (bei München - lk) im Rahmen des „Oroboros Rising“-Festivals und dann schauen wir mal, wohin es uns sonst noch verschlägt. Es werden auf jeden Fall weitere Auftritte folgen!«

An dieser Stelle findet ihr unsere "Tipp des Monats"-Rezension zum Album "Scala Naturae" von TRIGGERED.

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