Mono - Oberhausen, Druckluft
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2 Minuten
Foto: Stefan Hackländer
19.10.2018, 12:46

MONO, A STORM OF LIGHT

Mono - Oberhausen, Druckluft

Story
Die Japaner von MONO geben sich einmal mehr die Ehre und so wird das Konzert natürlich zum absoluten Pflichtprogramm des genüsslichen Post-Rock-Fans und die Fahrt zum Druckluft nach Oberhausen beginnt.

Aufgrund der Fahrplan-Scharlatanerie der Deutschen Bahn verpassen wir jedoch schweren Herzens JO QUAIL und starten erst mit A STORM OF LIGHT in den Abend. Die Amerikaner beginnen stark mit ihrem ersten Song und können durch den wehleidigen Gesang, die pumpenden Gitarren und die vertrackte Schlagzeugarbeit überzeugen. Gerade wenn die verschachtelten Ideen einmal ausbrechen und zu geradlinigen Riffs dahin schnellen, hat die Band wirklich tolle Momente vorzuweisen. Leider wiederholt sich dieses System anschließend bei jedem Song und so ist es nicht verwunderlich, dass sich das Publikum ab dem dritten Stück deutlich ausdünnt und zum Ende hin ist man gar froh, dass der Spuk vorbei ist.

Der Hauptact MONO betritt anschließend mit unfassbarer Schwermut die Bühne. Die drei Japaner, die mittlerweile von ihrem neuen amerikanischen Schlagzeuger Dahm Majuri Cipolla unterstützt werden, starten gleich mit 'After You Comes The Flood', einem neuen Track des im Januar erscheinenden Albums „Nowhere Now Here“, in den Abend. Augenblicklich ist man in dieser Welt aus ertrinkenden, herzzerreißenden Gitarrenmelodien gefangen, die sich in genau dem Moment entladen, wenn man es fast kaum noch zu erwarten vermag. Das anschließende 'Death In Rebirth' vom genialen Vorgängeralbum „Requiem For Hell“ bildet schon einen sehr frühen Höhepunkt des Auftritts. Während die beiden Gitarristen Hideki "Yoda" Suematsu und Takaakira "Taka" Goto ihrem Können im Sitzen freien Lauf lassen, steht Bassistin Tamaki Kunishi zwischen den beiden wie eine Insel im wilden Ozean: Anmutig und grazil, einer Tänzerin gleich, während die beiden Jungs auf ihren Stühlen komplett den Verstand verlieren. Beim darauffolgenden Neu-Werk 'Breathe' darf sie dann auch am Synthesizer ihre Gesangsqualitäten unter Beweis stellen und man ist den Tränen nahe.

Mit 'Nowhere Now Here', 'Sorrow' und 'Meet Us Where The Night Ends' folgen weitere unveröffentlichte Songs, so dass man erst bei 'Dream Odyssey' wieder in bekannten Gewässern treibt. Ein weiteres Highlight bietet dann noch der Gastauftritt von Jo Quail bei 'Halcyon (Beautiful Days)'. Das bedrückend lange Stück wird wirklich so dermaßen leise aufgeführt, dass man das schwere Atmen der Musiker hören kann (Danke übrigens an den Knilch, der währenddessen lauthals eine Fanta und ein Mineralwasser bestellt hat). Das Cello von Jo Quail passt perfekt und als das große Finale des Songs nach knapp fünf Minuten herbeiwütet, gibt es kein Halten mehr. 'Ashes In The Snow' von Boris‘ Lieblings-Mono-Album „Hymn To The Immortal Wind” rundet ein wirklich perfektes Konzert fantastisch ab. Die hier und da auftretenden Übersteuerungen sind nicht der Rede wert, manchmal übersteuert man halt.

SETLIST MONO:

After You Comes the Flood
Death in Rebirth
Breathe
Nowhere, Now Here
Dream Odyssey
Sorrow
Meet Us Where The Night Ends
Halcyon (Beautiful Days)
Ashes in the Snow

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