Miesepetrig wird der Opener erwartet, ALTAR OF PLAGUE aus Irland. Nie gehört. Angenehm überrascht werde ich jedoch hellhörig. Die Jungs haben zwei Demos und eine EP draußen, gurken ohne Plattenvertrag durch das schwarzmetallische Universum und können an diesem Abend Mayhem locker Konkurrenz machen! Auf ihre eigene Art eben. Die Band verbindet auf berührende Weise Hass, Trauer und Schmerz mit doomigen, sphärischen und natürlich schwarzmetallischen Elementen, wie man sie z. B. bei Bands wie Skitliv findet. Sehr schön.
DIMENSION F3H entern kurz darauf die Bühne und bringen etwas mehr Schwung mit. Das Side-Projekt des Limbonic-Art-Masterminds Mr. Morfeus trägt thrashige, aber auch industrielle und experimentelle Züge. Trotz groß aufgezogener Promotion-Aktionen zu dem im letzten Jahr veröffentlichten Album "Does The Pain Excite You" werden die Norweger eher verhalten gefeiert. Die Band lässt sich jedoch nicht von dem mürrisch dreinblickenden Publikum beirren und greift beherzt in die Seiten. So kommt also spätestens zum etwas eigen, aber nicht zu abstrakt interpretierten Prodigy-Cover 'Breathe' richtig Stimmung auf.
Dann MAYHEM. Nach dem ewigem Soundcheck, der bereits einen tollen Vorgeschmack auf das ätzend getriggerte Schlagzeug gibt, ertönt endlich verwaschenes Gitarren-Geplänkel. Attila betritt in schwarzer Kapuzenkutte henkersgleich das eher leblose Bühnenszenario, und mehr als besagte Kutte wird man an diesem Abend vom Sänger auch nicht mehr zu sehen bekommen. Die Jungs reißen routiniert ihre Setlist runter, ein paar Sachen vom "Ordo Ad Chao"-Album und andere wenige neuere Lichtblicke wie 'My Death'. Alles in allem aber wenig spektakulär. Dann sind die Vier aus dem hohen Norden auch schon wieder verschwunden. Kein Tschüss, keine Zugabe. Die allmählich abebbenden "Mayhem"-Rufe verhallen unerhört ...