Wertung
8,5
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Dynamit
1 Minute
24.06.1997, 22:00

SIEGES EVEN

Uneven

Review
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Wahnsinn, was man so alles in einen Fünf-Minuten-Song packen kann: völlig abgepfiffene Jazz-Metal-Infernos mit Cynic-Schlagseite, wunderschöne, simple Gitarrenleads, zweistimmige Frickelsoli, disharmonische Piano-Akkorde, traumhafte Gesangs-Passagen, megaschräge Vocals, funky Bassläufe, ballernde Doublebass/Highspeed-Riff-Attacken und und und... SIEGES EVEN, zusammen mit Mekong Delta die Spitzenreiter der einheimischen Avantgarde-Metal-Liga, wurschteln auch auf Album Nummer fünf so eigenständig, komplex und kompromißlos vor sich hin, daß man zahlreiche Durchläufe braucht, um mit den acht Stücken auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Gegen diese Jungs sind Dream Theater dumpfe Straight-forward-Rocker, und trotzdem gelingt es den Gebrüdern Holzwarth und Co. immer wieder, fiese Melodie-Fußangeln auszulegen, die einen mit aller Gewalt an diesen Longplayer ketten. Balladeske Töne wie auf "A Sense Of Change" oder die klaren Songstrukturen des letzten Albums "Sophisticated" sucht man allerdings weitestgehend vergeblich - SIEGES EVEN lassen es verdammt derbe krachen und präsentieren sich anno '97 so metallisch wie selten zuvor. Definitiv eine der interessantesten Platten des letzten halben Jahres und für mich ganz klar das Album des Monats.

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