SAXON

Biff & Co. haben Wort gehalten und einen Longplayer abgeliefert, der seinen Vorgänger in puncto Härte nochmals übertrifft. Daß dabei die Qualität der Songs nicht zu leiden hat, dürfte man der jahrelangen Routine der Musiker zuschreiben, die eigentlich konstant gute bis sehr gute Alben abgeliefert haben. Auch auf "Forever Free" klingt die Band wieder frisch und voller Spielfreude, obwohl am eigentlichen Grundkonzept wenig geändert wurde. Es gibt wieder viel Midtempo und etwas Speed zu hören, Biff pfeift, stöhnt und schreit wie eh und je, nur die absolut gelungene und nicht im geringsten schmalzige Ballade 'Iron Wheels' fällt da aus dem Rahmen. Die SAXON'sche Version von 'I Just Wanna Make Love To You' könnte hingegen genausogut aus der Feder von Biff, Nibbs oder Graham stammen. Doch zweimal wollen SAXON auf der neuen Scheibe zuviel - und zwar bei 'Cloud Nine' und 'Nighthunter'. Da verzichtete man zugunsten einer Speed Metal-artigen Geschwindigkeit auf ausgefeilte Melodylines. SAXON haben ihre stärksten Momente bekanntlich immer schon bei groovenden und stampfenden Songs gehabt, die zum Glück reichlich auf "Forever Free" enthalten sind. Ich denke da beispielsweise an kommende SAXON-Klassiker wie 'Can't Stop Rockin'', 'One Step Away', 'Get Down And Dirty', 'Grind' oder das überragende Titelstück. Leider muß ich noch einen halben Punkt für die etwas zu dünn geratene Produktion abziehen, aber insgesamt gesehen haben SAXON auf "Forever Free" immer noch reichlich erstklassiges Material zu bieten, so daß diese ausgezeichnete Platte mit kleinen Schönheitsfehlern sicherlich keinen SAXON-Fan enttäuschen wird. (8,5)