Es war klar, dass die DEFTONES nicht länger auf neometallischen Pfaden der Marke Korn wandeln würden. Denn dieses Rezept ist ausgelatscht, von Bands der Marke Slipknot mittlerweile gar penetriert worden. Eine weitere Pseudopsycho-Kapelle mit Ross Robinson-Wegwerfproduktion braucht keine Sau. Deshalb haben Chino und Co. eine markante Kurskorrektur vorgenommen. Tief, melancholisch, schwermütig und herzlich klingen die Stücke, Ehrlichkeit und Verletzlichkeit ersetzen Aggressionsmaskerade und Ellenbogenattitüde (solch Selbsterkenntnis würde deiner wüsten Schreibe ab und zu auch mal ganz gut tun... - Red.). Wer Chinos wüste Schreiattacken vom letzten Album "Around The Fur" klasse fand, wird bei "White Pony" zu kurz kommen, wer die zarten, überlegten Momente der Band schätzte, stößt hier auf einen akustischen Lottogewinn. Anspieltipps sind 'Digital Bath', 'Change (In The House Of Flies)' sowie das von Tools Maynard James Keenan als Gastsänger superb in Szene gesetzte 'Passenger'.