Jonas S. und seine Reisegruppe bestehend aus neun weiteren Personen machten sich bereits am Dienstag um 1:30 Uhr frühmorgens mit vier Autos von Thannhausen bei Freystadt auf den Weg nach Wacken. Gegen 9:30 Uhr kamen sie schließlich in Itzehoe an, wo sie sich in die Warteschlange einreihen mussten.
Insgesamt brauchten Jonas und seine Mitreisenden rund 20 Stunden von Itzehoe bis zu ihrem finalen Zeltplatz. Um 17 Uhr, acht Kilometer vor dem Ziel, erreichte die Gruppe dann die neue Information: Einlassstopp. Nur noch Kraftfahrzeuge in unmittelbarer Nähe würden hereingelassen werden. "Was heißt unmittelbare Nähe? Was ist das für eine beschissene Aussage?", lacht Jonas. "Wir waren mehrmals kurz davor, aufzugeben, sind dann aber doch geblieben. Trotzdem stellten wir uns natürlich andauernd die Frage: Wann trifft man die Entscheidung, aufzugeben?" Schließlich fuhr Jonas mit dem Fahrrad bis zum acht Kilometer entfernten Ende der Schlange und sprach mit den dortigen Securitys, die laut ihm noch nichts von dem Einlassstopp wussten und ihm versicherten, sie noch reinzulassen. Wieder zurück bei den Autos stand der Gruppe eine lange Nacht bevor. "Richtig schlafen konnte man ja nicht, nachdem es alle halbe Stunde ein paar Meter vorwärts ging. Wir konnten auch keinen Grill aufstellen, weil wir nicht wussten, wann es weitergehen würde. Trotzdem passierte dazwischen auch mal vier Stunden lang nichts. Aber die Leute in den umliegenden Dörfern waren richtig cool. Ein Typ hat Abschlepphaken verschenkt, anderswo wurden Kaffee und Wurstsemmeln verteilt."
Um kurz vor vier Uhr morgens war schließlich der Einlass erreicht und plötzlich ging alles ganz schnell: "Wir mussten eine Verzichtserklärung unterzeichnen, wenn wir von einem Traktor auf den Zeltplatz gezogen werden wollten, für den Fall, dass es dabei zu Schäden kommen sollte." Gleichzeitig wurde die News vom vollständigen Einlassstopp verkündet. Drei der vier Autos von Jonas' Gruppe entschieden sich dagegen und landeten schließlich auf dem Tagesparkplatz, wo sie tatsächlich auch ihr Zeltlager aufschlagen durften. Das Auto von Jonas und seinen Mitfahrern entschied sich für den Traktor-Transport.
"Wir dachten ehrlich gesagt nicht, dass wir noch reinkommen. Hinter uns befand sich dann auch tatsächlich kein anderes Auto mehr in der Schlange. Wir waren also scheinbar die allerletzten, die noch raufgezogen wurden. Dafür campen wir jetzt auf einer kaum besetzten grüne Wiese."
Pics und Video: Jonas S.
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