Neue Eisen: Überblick über den Release-Freitag
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07.11.2025, 10:40

Neue Eisen: Überblick über den Release-Freitag

Hier findet ihr eine Auswahl unserer Rezensionen zu den neuesten Album-Veröffentlichungen vom 07. November 2025. Diese Woche unter anderem mit AGNOSTIC FRONT, KADAVAR, OMNIUM GATHERUM, COLD STEEL, DRAIN und SLASH.

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AGNOSTIC FRONT - Echoes In Eternity (Hardcore)
Je oller, desto doller? Ein Motto, das auf die New Yorker Hardcore-Legende AGNOSTIC FRONT absolut zutrifft. Vor wenigen Monaten veröffentlichte Gitarrist und Gründungsmitglied Vinnie Stigma mit dem ironisch betitelten „Vinnie Stimga - Der interessanteste Mann der Welt“ seine absolut lesenswerte Biografie, und nun legt die Band mit „Echoes Of Eternity“ das mittlerweile 13. Studioalbum der Karriere vor. (8,0)

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Kadavar - Kadavar

KADAVAR - Kids Abandoning Destiny Among Vanity And Ruin (Classic Rock/Progressive)
Kaum hatten KADAVAR ihre erste Rock-Hard-Titelstory (im Juni), ist schon die nächste Platte im Kasten. Das Ganze kommt überraschend, wird von der Band aber plausibel erklärt (siehe Interview in dieser Ausgabe). „I Just Want To Be A Sound“ war ein mutiges Album mit einem Indie-Produzenten, jetzt bekam man im eigenen Studio wieder Lust auf rohe Energie. (7,5)

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OMNIUM GATHERUM - May The Bridges We Burn Light The Way (Melodic Death Metal)
Die selbsternannten Verfechter des „Adult-oriented Death Metal“ haben wieder zugeschlagen, und Spoiler-Warnung: OMNIUM GATHERUM erhellen mit „May The Bridges We Burn Light The Way“ nicht nur ihren eigenen, sondern sicherlich auch den Weg vieler Melo-Todesblei-Fans erheblich. (8,0)

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Cold Steel - Discipline & Punish

COLD STEEL - Discipline & Punish (Hardcore/Thrash Metal)
„Discipline & Punish“ ist das Dokument einer Band, die frisch und hungrig klingt. Produziert von Arthur Rizk (u.a. Power Trip und Blood Incantation), platzieren sich COLD STEEL mit ihrem High-Energy-Sound irgendwo zwischen Power Trip, Slipknot und frühen Crossover-Kapellen wie D.R.I., Wehrmacht oder Excel. (7,0)

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DRAIN - ...Is Your Friend (Hardcore/Metalcore)
DRAIN erfinden das Rad im Spannungsfeld zwischen Hardcore und Thrash nicht neu, bringen auf „…Is Your Friend“ aber dennoch ihre eigene, interessante Note ein. Zum einen fasziniert die Urgewalt, die gleichermaßen auf stumpfer Hardcore-Keule und filigraner Metal-Kante fußt. (8,0)

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Slash - "Live At The S.E.R.P.E.N.T Festival"

SLASH - Live At The S.E.R.P.E.N.T. Festival (Classic Rock/Blues)
In einer nicht allzu lange zurückliegenden Tourpause der Gunners beschloss der Gitarrist mit dem Zylinder aus einer Laune heraus, seine fast 30 Jahre lang auf Eis liegende Blues-Band zu reaktivieren. Gesagt, getan - so entstand das im vergangenen Jahr erschienene, fantastische Blues-Coveralbum „Orgy Of The Damned“, das anschließend im Rahmen einer eigenen Festivaltour auch auf die Bühne gebracht wurde. Mit „Live At The S.E.R.P.E.N.T. Festival“ veröffentlicht Slash nun die zugehörige Live-Auslese.

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NOVEMBRE - Words Of Indigo (Gothic/Progressive)
Wenn es eine Band in mehr als drei Jahrzehnten nicht schafft, Schwächen auszubügeln, sollte man diese nicht als Bug, sondern als Feature ansehen. Bei den personell runderneuerten NOVEMBRE bleibt die Achillesferse Bandleader Carmelo Orlandos Gesang, der weder in melodischen Registern noch als Growling überzeugt. (7,5)

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Primordial - Live In New York City

(R+) PRIMORDIAL - Live In New York City (Heavy Metal)
Innerhalb von PRIMORDIALs Live-Diskografie ist „Live In New York City“ der bisher schlichteste Mitschnitt. Nicht dass die Iren ihre Konzertaufnahmen nachträglich polieren würden, doch man hört deutlich, dass hier ohne große vorherige Planung auf „Record“ gedrückt wurde, was generell Fluch und Segen zugleich ist.

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Waldgeflüster - Knochengesänge

(R+) WALDGEFLÜSTER - Knochengesänge (Black Metal)
WALDGEFLÜSTER melden sich mit einem opulenten Doppelalbum und schwärmerischem bis weltschmerzhaftem Black Metal mit Folk-Untertönen zurück, der das Zeug dazu hat, Fans von Drudkh, Wodensthrone, Winterfylleth oder der Amis Panopticon in Verzückung zu versetzen. (8,0)

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Pupil Slicer - Fleshwork

(R+) PUPIL SLICER - Fleshwork (Hardcore/Progressive)
„Blossom“ war vor zwei Jahren in Rock Hard Vol. 432 „Arschbombe des Monats“, womit Kollege Wolfgang Liu Kuhn PUPIL SLICER Unrecht getan hat. „Fleshwork“ ist nicht ganz so anstrengend ausgefallen wie der Vorgänger, aber man sollte immer noch etwas mit Converge, Norma Jean oder frühen The Dillinger Escape Plan anfangen können, um die dritte LP der Londoner Stresser-Core-Combo zu schätzen. (7,5)

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(R+) THE DEVIL'S TRADE - Nincs szennyezetlen szép (Doom/Stoner/Sludge)
Mittlerweile heißt THE DEVIL´S TRADEs Trauerweidenmusik auf Marketing-Sprech „Post-Doom“, was wohl darauf hindeuten soll, dass das neue Album des ungarischen Multi-Instrumentalisten (bis auf die Drums) und Sängers Dávid Makó langsam und heavy, aber weniger Metal im Sinne von Black Sabbath oder Candlemass als „alternativ“ ist. (7,0)

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The Mist - The Dark Side Of The Soul

(R+) THE MIST - The Dark Side Of The Soul (An Anathomy Of The Soul) (Thrash Metal)
Die 1989 noch unter dem Namen Mayhem gegründeten Brasilianer THE MIST melden sich mit einem Album zurück, das auf den ersten Blick alles richtig macht - und gerade darin sein Problem findet. Die Produktion klingt makellos, modern, mit bis ins Mikrometer getriggerter Präzision. (6,5)

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Finger Eleven - Last Night On Earth

(R+) FINGER ELEVEN - Last Night On Earth (Alternative)
Zehn Jahre nach Veröffentlichung des Vorgängers „Five Crooked Lines“ melden sich FINGER ELEVEN aus der (selbstauferlegten?) Ruhepause zurück und versuchen erst gar nicht, das Rad großartig neu zu erfinden. (6,0)