Hier findet ihr eine Auswahl unserer Rezensionen zu den neuesten Album-Veröffentlichungen vom 31. Oktober 2025. Diese Woche unter anderem mit MOTÖRHEAD, AVATAR, HOWLING GIANT, DIE APOKALYPTISCHEN REITER, DESPISED ICON und CREEPER.

MOTÖRHEAD - Killed By Deaf - A Punk Tribute To Motörhead (Rock'n'Roll/Punk)
Es ist nicht der erste Punkrock-Tribut an Motörhead, aber der erste, hinter dem das nach wie vor extrem emsige Management der verblichenen Legende steckt. „14 der besten Punkbands der Welt“ schwindelt entsprechend motiviert der dazugehörige Press-Release. Einige der Ami-Bands kann man leider umgehend unter „nice try“ wegsortieren.
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AVATAR - Don't Go In The Forest (Modern Metal)
ie Formkurve zeigt weiter nach oben. „Don´t Go In The Forest“ ist noch verspielter und verrückter als der Vorgänger „Dance Devil Dance“ und sorgt für frischen Wind im schwedischen Krawallzirkus. AVATAR gelingt es immer besser, die vielen Facetten ihres hyperaktiven Stils in fantasievolle Formen zu gießen. (8,5)
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HOWLING GIANT - Crucible & Ruin (Progressive/Psychedelic/Stoner)
Dass Sebastian Baltes, der Sohn von Dirkschneider-Bassist Peter Baltes, bei HOWLING GIANT spielt, hängt die Band nicht an die große Glocke. Wahrscheinlich würde es potenzielle Hörer eher auf die falsche Fährte führen, denn musikalisch geht das Nashville-Quartett seinen eigenen Weg und überschreitet dabei sogar die Grenzen des psychedelischen Stoner Rock, in dem es sich selbst verortet. (8,0)
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DIE APOKALYPTISCHEN REITER - Freie Republik Reitermania (Death Metal/Folk Metal)
Zum 30. Bandjubiläum kann man es schon mal krachen lassen, weshalb DIE APOKALYPTISCHEN REITER die „Freie Republik Reitermania“ mit dem gleichnamigen Boxset ausrufen, und zwar inklusive Einbürgerungsurkunde, Reisepass, eigener Verfassung und der beigelegten Währung „Reitermaniac“.
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(R+) DESPISED ICON - Shadow Work (Death Metal/Metalcore)
Nach sechs Jahren Pause melden sich die Ahornblätter DESPISED ICON mit einem neuen Album zurück. „Shadow Work“ bietet wie nicht anders zu erwarten hochintensives und ebenso hochpräzises Highspeed-Geballer. (7,5)
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(R+) CREEPER - Sanguivore II: Mistress Of Death (Gothic/Rotzrock)
Der „Sanguivore II: Mistress Of Death“-Vorgänger zählte zu meinen Highlights des Jahres 2023, und in der Zeit, die seit dessen Veröffentlichung vergangen ist, ist diese irre Truppe nur noch besser geworden. (8,5)
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THRON - Vurisas (Black Metal)
Die melodischen Black-Metaller THRON erweitern auf ihrem fünften Album „Vurias“ ihren stark an die Neunziger angelehnten Sound um progressive Nuancen. Mit Saxofonen, Orgeln und alten Synthesizern möchte die Band ihre Leidenschaft für den Siebziger-Jahre-Rock einfließen lassen. (7,0)
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MOONSPELL - Opus Diabolicum (Death Metal/Gothic)
Großer Auftritt für Lisbon´s finest! Keine Ahnung, wie oft Fernando Ribeiro erwähnt, welch große Ehre es sei, in dieser Arena mit einem 45-köpfigen Orchester aufzutreten. Portugal ist ein konservatives Land, da ist ein solches Event selbst für eine Nummer-eins-Band noch ein rebellischer Akt. Es sei ihnen gegönnt, der Erfolg ist MOONSPELL ja nicht gerade in den Schoß gefallen.
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(R+) AEPHANEMER - Utopie (Melodic Death Metal)
Kann eine Band gleichzeitig nach Children Of Bodom, Finntroll, den diversen Rhapsody-Inkarnationen, Filmmusik und Dimmu Borgir klingen? Aber klar doch, AEPHANEMER machen´s möglich. (7,5)
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TRIVIUM - Struck Dead (Modern Metal/Thrash Metal)
Laut Basser Paolo Gregoletto haben wir diese Drei-Track-EP dem Umstand zu verdanken, dass man sich im eigenen Studio auf die „The Poisoned Ascendancy“-Tour vorbereitete und relativ spontan drei neue Songs komponierte.
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(R+) DEEZ NUTS - Saudade (Hardcore/Alternative)
Die einstigen Bollocore-Könige DEEZ NUTS zeigen sich auf „Saudade“ gereift, aber noch lange nicht müde. Mit Apolinário „Poli” Correia (Devil In Me, Sam Alone & The Gravediggers) und Jesse Labovitz (No Warning) hat die Band eine neue Rhythmussektion an Bord, die dem Kern-Duo JJ Peters und RealBad frisches Blut zuführt. (8,0)
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(R+) AQUILLA - Sentinels Of New Dawn (Heavy Metal)
Metal mit Sci-Fi-Lyrics zu verquicken, ist so neu nicht, aber AQUILLA aus Polen verstehen es auf ihrem zweiten Studioalbum meisterhaft, Metal der alten Schule absolut authentisch in die Gegenwart zu transportieren, sodass man das Qintett schon jetzt in einem Atemzug mit Acts wie Amethyst, Ambush, Skull Fist oder Enforcer nennen muss. (8,5)
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(R+) THE OTHER - Alienated (Punk/Hardcore)
Seit dem letzten THE OTHER-Album sind fünf Jahre ins Land gezogen, in denen die Band ihr Handwerk aber nicht verlernt hat. Im Gegenteil: Mit drei personellen Umbesetzungen an Gitarre, Drums und Bass (Gründungsmitglied Andy Only ist zurück) klingen die Songs auf „Alienated“ etwas lockerer und organischer. (8,5)
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(R+) RUNEMAGICK - Cycle Of The Dying Sun - Dawn Of Ashen Realms (Death Metal/Doom Metal)
Fürs 14. RUNEMAGICK-Album hat Nicklas Rudolfsson erstmals alle Instrumente und die Lead Vocals selbst aufgenommen, doch am epischen Todes-Doom der „Band“ (die Beschreibung „Celtic Frost meets Candlemass“ trifft es ganz gut) hat sich zum Glück nichts geändert. (8,0)
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(R+) ARCHAIC THORN - Malicious Spears (Death Metal)
Mit „Malicious Spears“ legen ARCHAIC THORN ihr zweites Album vor, das soundästhetisch an das anschließt, was sich auf dem 2020er Debütalbum „Eradication“ bereits andeutete: relativ old-schoolig gehaltener Death Metal im stilistischen Geiste von Degial, Repugnant oder Necrovore. (8,0)
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(R+) EMPIRE DROWNS - Endless Nights (Death Metal/Doom Metal)
Eines muss man EMPIRE DROWNS lassen: In eine Schublade lassen sich die Dänen auf ihrem neuesten Werk „Endless Nights“ nur schwer bis gar nicht stecken. Schwermütiger Doom mit Death-Metal-Growls trifft auf Gothic-Vibes und eine Spur Symphonic Metal. (7,5)
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DUFF MCKAGAN - Lighthouse: Live From London (Classic Rock/Rock'n'Roll)
Neben Slash, der in diesem Monat ebenfalls eine Live-Auslese veröffentlicht, zählt DUFF MCKAGAN zu den umtriebigeren Musikern im Guns-N´-Roses-Zirkus. 2023 veröffentlichte der Blondschopf ein Soloalbum, auf dem er sowohl Gitarre spielt als auch singt.
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(R+) LAURA COX - Trouble Coming (Classic Rock)
Auf dem Cover von „Trouble Coming“ schwingt LAURA COX ihre Gitarre und posiert in schwarzer Lederhose samt Lynyrd-Skynyrd-Shirt. Alles wie gehabt also? Äußerlich betrachtet vielleicht schon. Musikalisch entfernt sich die Anglo-Französin auf den elf neuen Kompositionen allerdings ein Stück weit von ihren Bluesrock-Wurzeln. (8,0)
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(R+) DEFECTO - Echoes Of Isolation (Power Metal)
Jawoll, endlich mal wieder eine Power-Metal-Platte, die auf ganzer Linie überzeugt! Lasst euch vom opulenten Orchester-Intro nicht täuschen: Die Dänen DEFECTO zünden auf ihrem vierten Studiostreich „Echoes Of Isolation“ den Gitarren-Hyperantrieb und legen mit dem Thrash-Kracher ´Eternal Descent´ los wie die Feuerwehr. (8,0)
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(R+) REDSHARK - Sudden Impact (Speed Metal/Thrash Metal)
Okay, okay, nicht jede Band kann ein Champions-League-Maskottchen wie Eddie aus dem Hut zaubern, aber der rote Hai in zerrissenen Jeans mit Springerstiefeln und gekreuzten Patronengurten über dem Oberkörper, dazu mit Nietenarmbändern verzierte, muskulöse Arme (kein Scheiß)… ja, der sucht schon seinesgleichen. (7,5)
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(R+) MYSTIC CIRCLE - Hexenbrand 1486 (Black Metal)
Seit ihrer Reunion 2021 geben MYSTIC CIRCLE Gas, denn „Hexenbrand 1486“ ist nach einem starken und eher mäßigen Album schon die dritte LP der wiederauferstandenen deutschen (O-Ton Label) „Black Metal Wargods“ und besser als „Erzdämon“ (2023). (7,0)
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LUNATIC SOUL - The World Under Unsun (Progressive/Psychedelic)
Das achte LUNATIC SOUL-Album „The World Under Unsun“ ist ein 90-minütiger Doppeldecker geworden, auf dem Riverside-Mainman Mariusz Duda gewohnt elegant Ambient-, Electronica-, Folk- und Rock-Elemente ineinanderfließen lässt. (8,0)
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GAZPACHO - Magic 8-Ball (Progressive/Psychedelic)
Nach fünfjähriger Pause melden sich die Artrocker GAZPACHO mit ihrem neuen Longplayer „Magic 8-Ball“ zurück. Die Norweger klingen mehr denn je wie eine melancholische Arthouse-Antwort auf Muse. (8,0)
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(R+) STILLBIRTH - Survival Protocol (Death Metal)
Staubsauger-Röchel-Vocals, tonnenschwere Breakdowns und Endzeittexte sind auf einem Death-Metal-Album - ob alter oder neuer Schule - nichts Besonderes, doch die Slam- und Deathcore-affinen STILLBIRTH verquirlen gänzlich konventionelle Zutaten zu einer kurzweiligen Mischung. (7,0)
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(R+) OUTLAW - Opus Mortis (Black Metal)
Das deutsch-brasilianische Duo OUTLAW hat sich seit einigen Jahren einen Namen in der europäischen klassisch-melodischen Black-Metal-Szene gemacht. „Opus Mortis“ ist schon der vierte Langspieler. (7,0)
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(R+) MY MERRY MACHINE - Days Of Doom (Modern Metal/Death Metal)
Nachdem sie viele Jahre bei der Gothic-Kapelle Bloodflowerz kooperiert haben, kamen Sängerin Kirsten Zahn-Massing, Saitenartist Markus Visser und Drummer Tim Schwarz 2018 wieder bei MY MERRY MACHINE zusammen. Doch von der Gothic-Vergangenheit spürt man allenfalls noch in einigen Gesangspassagen etwas. (7,0)
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(R+) SARAYASIGN - Shadows Of The Dying Light (Melodic Metal)
Von ihrem Label werden SARAYASIGN als „Cinematic Rock meets Melodic Metal“ angepriesen, und damit liegt man mehr oder weniger richtig, zumal bereits das Albumcover Assoziationen zu den „Alien“-Filmen weckt. (7,0)
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(R+) KUOLEMANKELLO - Perkeet (Hardrock/Rock'n'Roll)
Mit „Perkeet“ legen die Finnen KUOLEMANKELLO ihr Debüt vor - ein Album, das sich zwischen Proto Metal und Heavy Rock verorten will. Statt ausgefeilter Konzepte setzt das Trio auf rohe Energie, scheppernde Riffs und den Spirit spontaner Jams. (7,0)
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(R+) SPITE - New World Killer (Deathcore)
Holla die Core-Fee, da bollert´s in den Boxen: Mit „New World Killer“ stellen SPITE einen weiteren Deathcore-Brecher an die Startlinie, der keine Atempause lässt. Die Songs knallen riff- und basslastig nach vorn, nur unterbrochen von zahlreichen Breakdowns mit Achterbahn-Bauchgefühl. (5,0)
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(R+) ODC - Twisted Love (Modern Metal)
Vor gut vier Jahren stellte Kollege Schleutermann das ODC-Demo „Ending The Boredom“ vor, und damals wie heute widmet sich die aus Paris stammende Band um Frontfrau Celia Do dem Modern Metal. (5,0)
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(R+) SOLENCE - Angels Calling (Modern Metal)
Machen wir uns nichts vor: SOLENCE mögen ein durchaus talentiertes Händchen für gefällige Melodien haben, im Grunde ist „Angels Calling“ aber nicht mehr als übelster Pop. (4,5)
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(R+) DANHEIM - Heimferd (Folk)
Reidar Schæfer Olsen alias DANHEIM ist so etwas wie das Discounter-Pendant zu Heilung & Co. Der dänische Produzent haut gern mal zwei Alben jährlich raus und zeigt, dass man auch mit vermutlich großteils virtuellen Instrumenten im Heimstudio nordischen Finster-Folk zusammenbasteln kann. (4,0)
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