Neue Eisen: Überblick über den Release-Freitag
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28.02.2025, 8:23

Neue Eisen: Überblick über den Release-Freitag

Hier findet ihr eine Auswahl unserer Rezensionen zu den neuesten Album-Veröffentlichungen vom 28. Februar 2025. Diese Woche unter anderem mit AVANTASIA, ARCHITECTS, DIRKSCHNEIDER, BRAINSTORM, YEAR OF THE COBRA und CHEMICIDE.

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Avantasia - Here Be Dragons
AVANTASIA - Here Be Dragons (Melodic Metal/Hard Rock)
Ein Hauch von Edguy, eine Handvoll Abenteuer, fünf Teelöffel Irrwitz und eine Tasse Scheißegal-Haltung, von einer Horde exzellenter Sänger:innen und Musiker 666 Mal im Kupferkessel umgerührt und mit Drachenfeuer erhitzt - so kann man sich „Here Be Dragons“ vorstellen. (10,0)
Architects - The Sky The Earth And All Between
ARCHITECTS - The Sky, The Earth & All Between (Metalcore/Modern Metal)
Die Band zeigt sich stilistisch offen und setzt auf maximalen Abwechslungsreichtum, wobei die Genre-Grenzen verschwimmen. So stehen brutalen Knüppel- und Growl-Passagen wunderschöne Klargesang-Refrains, groovige Djent-Riffs sowie clevere Elektronik mit latenten Industrial- und HipHop-Vibes gegenüber. Nicht nur diese Kontraste sorgen für große Dynamik, sondern auch die dramaturgisch sehr cleveren Strukturen. (9,0)
Dirkschneider - Balls To The Wall Reloaded
DIRKSCHNEIDER - Balls To The Wall Reloaded (Heavy Metal)
Diese anlässlich des 40-jährigen Jubiläums umgesetzte Neuaufnahme will nicht das bessere „Balls To The Wall“-Album sein, sondern eine alternative Ergänzung - und als solche ist sie überaus gelungen. Die Produktion ist maßvoll an heutige Hörgewohnheiten angepasst und hat mehr dynamische Spitzen, bleibt gerade beim Gitarrensound aber erfreulich Old School.
Brainstorm - Plague Of Rats
BRAINSTORM - Plague Of Rats (Heavy Metal/Power Metal)
BRAINSTORM haben sich für dieses 14. Album rund dreieinhalb Jahre Zeit gelassen. Entsprechend detailreich und reif ist „Plague Of Rats“ geraten, das einmal mehr mit stilsicherer Hand von Seeb Levermann (Orden Organ) produziert wurde. Die indisch-orientalischen Einflüsse von „Soul Temptation“ sind zurück und prägen Songs wie die erste Single ´Garuda (Eater Of Snakes)´ oder ´The Shepherd Girl (Gitavoginda)´. (9,0)
Year Of The Cobra - Year Of The Cobra
YEAR OF THE COBRA - Year Of The Cobra (Doom/Stoner/Sludge)
Duos finden sich ja äußerst selten im Metal, Duos, die ein Paar sind, noch seltener. Enter YEAR OF THE COBRA, eine chronisch unterschätzte Frau-Mann-Stoner-Doom-Eheformation aus Seattle, die mit ihrem dritten Album erneut eine Meisterklasse in Sachen Minimalismus gibt. (9,0)
Chemicide - Violence Prevails
CHEMICIDE - Violence Prevails (Speed Metal/Thrash Metal)
Die Wurzeln des frühen Thrash Metal waren eine Reaktion auf die zunehmende Kommerzialisierung des Rock: eine explosive Mischung aus Wut, Energie und rebellischer Haltung, die die Frustrationen der Jugend ausdrückte. Geprägt von der Geschwindigkeit des Punk und der technischen Raffinesse des Heavy Metal, wurde er zur Plattform für eine Art Widerstand, die in modernen Thrash-Platten zunehmend seltener zu hören und zu fühlen ist - doch CHEMICIDE setzen genau dort an. (8,0)
Everon - Shells
EVERON - Shells (Progressive/Psychedelic)
16 Jahre nach dem für EVERON-Verhältnisse eher durchwachsenen „North“ kommt Mastermind Oliver Philipps mit einem neuen Album um die Ecke. Dass Drummer Christian „Moschus“ Moos während der Aufnahmen unerwartet starb, hat sicherlich mit dazu beigetragen, dass viele der zwölf Songs melancholisch, einige sogar ziemlich seelenfinster eingefärbt sind, die Platte als Ganzes klingt aber weniger trübe als „North“. (7,5)
Hirax - Faster Than Death
HIRAX - Faster Than Death (Speed Metal/Thrash Metal)
Mit dem Titel ihres Neulings meinen es HIRAX wirklich ernst. Dass die Amerikaner seit je so schnell spielen, dass sie den Sensenmann locker abhängen können, wissen wir natürlich; erstaunlich ist vielmehr die häufige Verwendung des Titels: So erschien 2023 zunächst das „Faster Than Death“-Demo und im letzten Jahr eine Vinyl-7“ mit vier dieser Songs, die sich ebenfalls „Faster Than Death“ nannte. (8,0)
Eric Bass - I Had A Name
(R+) ERIC BASS - I Had A Name (Modern Metal/Alternative)
ERIC BASS agiert bei Shinedown als Bassist und Produzent eher im Hintergrund, zeigt mit seinem Solodebüt aber eindrucksvoll, dass noch mehr in ihm steckt. „I Had A Name“ hat der 50-Jährige komplett im Alleingang komponiert, aufgenommen und produziert. (8,0)
Vacuous - In His Blood
(R+) VACUOUS - In His Blood (Death Metal)
Dass es sich bei VACUOUS um eine relativ junge Formation handelt, hört man direkt an der wenig abgedroschenen Art und Weise, wie sie Songs schreiben. Auf ihrem zweiten Werk „In His Blood“ lassen sich die Einflüsse von Bands wie Incantation, Spectral Voice oder Undergang zwar erkennen, doch das UK-Kollektiv interpretiert sie auf eigensinnige und vor allem mutige Weise. (9,0)
Christian Mistress - Children Of The Earth
(R+) CHRISTIAN MISTRESS - Children Of The Earth (Heavy Metal/Hard Rock)
„Hello again“, ums mit Howie Carpendale zu sagen. „Viel zu lang war die Zeit…“ Neuneinhalb Jahre, genauer gesagt. Umso schöner, dass sich CHRISTIAN MISTRESS noch mal aufgerafft haben und mit „Children Of The Earth“ den Nachfolger des vermeintlichen Abschiedsgrußes „To Your Death“ präsentieren. (8,0)
Havukruunu - Tavastland
(R+) HAVUKRUUNU - Tavastland (Black Metal)
Nach drei vielversprechenden Alben sind HAVUKRUUNU verdientermaßen bei einem Label untergekommen, das sie einem breiteren Publikum bekanntmachen kann. Auf „Tavastland“ macht das finnische Quartett klugerweise nicht viel anders als zuvor, sondern bewegt sich weiterhin eigenständig an der Schnittstelle von Moonsorrow und den epischen Bathory-Alben. (8,5)
Grima - Nightside
(R+) GRIMA - Nightside (Black Metal)
GRIMA spielen melancholisch-atmosphärischen Black Metal, der in besonderer Verbindung zu ihrer Heimat Sibirien steht. Die stimmungsvollen Landschaften aus zerbrechlicher Kälte und einsamen Wäldern werden eindrucksvoll nachgezeichnet. (7,0)
Venamoris - To Cross Or To Burn
(R+) VENAMORIS - To Cross Or To Burn (Gothic/Progressive)
Bei VENAMORIS musiziert Schlagzeug-Ikone Dave Lombardo (Slayer und so) an der Seite seiner Frau Paula, die eine arrivierte Sängerin und Komponistin in Las Vegas und Nashville ist. Wer nun aber Metal von „To Cross Or To Burn“ erwartet, kennt „Drown In Emotion“ nicht, das 2023er Debütalbum des Duos, denn damals wie heute steht tendenziell dunkler Singer-Songwriter-Stoff zur Debatte. (8,5)
Dark Chapel - Spirit In The Glass
(R+) DARK CHAPEL - Spirit In The Glass (Doom/Stoner/Hard Rock)
Mit DARK CHAPEL stellt Dario Lorina (Black Label Society) ein neues Bandprojekt vor. Leider ist das Debüt „Spirit In The Glass“ ein Paradebeispiel dafür, dass nicht in jedem Gitarrenhelden ein Songwriter geschweige denn Sänger steckt. Die stilistische Platzierung zwischen Black Label Society und Alice In Chains ist passend gewählt, und die Riffs und Soli glänzen, werden aber zu selten in packende Songs gegossen. (6,5)
Perfect Plan - Heart Of A Lion
(R+) PERFECT PLAN - Heart Of A Lion (Hard Rock/Melodic Rock)
Welche magische Komponente ist eigentlich dafür nötig, dass man eine Band - in diesem Fall PERFECT PLAN -, die im Prinzip klingt wie zig andere, lieber hört als ebenjene anderen? Das nennt man vermutlich das gewisse Etwas, das sich schwer erklären lässt. Bei den Schweden dürfte das auch an der Stimme von Kent Hilli (Giant) liegen. (8,0)
Serenity In Murder - Timeless Reverie
(R+) SERENITY IN MURDER - Timeless Reverie (Melodic Death Metal)
Fünftes Album dieser Tokioter Band, deren Göteborg-affiner, symphonischer Melodic Death nicht mit Härten geizt, aber doch freundlicher, bunt schillernder Extrem-Metal ist, pompös und larger than life, mit jubilierenden Chören, futuristischen elektronischen Spielereien und auf große Sehnsucht getrimmt. (7,5)
The Pighounds - Tutti Frutti
(R+) THE PIGHOUNDS - Tutti Frutti (Hardrock/Rock'n'Roll)
Melodisch etwas Suggestives auf die Beine zu stellen, nur mit ein paar verrotzten Distortion-Riffs und Gesang, vom Schlagzeug auf einen haltbaren Groove genagelt, daran scheitern sogar bisweilen die Auerbachs und Whites dieser Erde. THE PIGHOUNDS allerdings nicht. Ihre aufs Wesentliche reduzierte Garagen-Attitüde trifft erneut auf einen guten Instinkt für Eingängigkeit. (8,0)
Robin McAuley - Soulbound
(R+) ROBIN MCAULEY - Soulbound (Melodic Rock/Hard Rock)
Der umtriebige irische Sänger ROBIN MCAULEY unterbricht seine Bandaktivitäten (Black Swan, Michael Schenker Fest) für die neue Solo-Platte „Soulbound“ und setzt dabei auf bewährte Zutaten. Rifflastiger energiegeladener Hardrock, Arena-taugliche Refrains und natürlich Robins charakteristische Reibeisenstimme machen dieses Album aus. (7,0)
Benthic - Sanguine
(R+) BENTHIC - Sanguine (Alternative/Metalcore)
Mitglieder der Metalcore-Band The Destiny Program und der Prog-Metaller Eden Circus haben sich 2012 in Hamburg unter dem Namen BENTHIC zusammengeschlossen, konnten bislang aber lediglich eine EP (2016) vorweisen. Das ändert sich nun mit „Sanguine“, auf dem das Quintett powervollen Post-Hardcore respektive Alternative Rock raushaut. (7,0)
Ort - Sperrwerk
(R+) ORT - Sperrwerk (Doom/Stoner/Sludge)
Das Dortmunder Trio ORT um Gitarrist/Songwriter Hellmut Neidhardt baut auf seinem neuen Minialbum wie schon auf „Maschinenhafen“ (2023) zwei sich langsam hochschraubende Monumental-Tracks (diesmal jeweils fast 13 und 15 Minuten lang) aus relativ simplen Riffs und monotonen Grooves, wobei auf Gesang verzichtet wird. (7,0)
Enemy Inside - Venom
(R+) ENEMY INSIDE - Venom (Alternative/Modern Metal)
Beim Hören von „Venom“ bekommt man regelmäßig das Gefühl, dass die Aschaffenburger Durchstarter:innen ENEMY INSIDE für ihren zweiten Langspieler eine Art Modern-Alternative-Checkliste abgearbeitet haben. (6,5)
You, Infinite - You, Infinite
(R+) YOU, INFINITE - You, Infinite (Alternative/Progressive)
YOU, INFINITE spielen, welch Überraschung, ruhigen, instrumentalen Postrock, der sich nur unwesentlich vom „Original“ unterscheidet: meist dahinfließende Instrumental-Mucke, die mit elektronischen Spielereien gewürzt ist und Anhängern von ähnlich gelagerten Bands wie Mogwai, Godspeed You! Black Emperor oder If These Trees Could Talk gut reinlaufen dürfte. (6,5)
Bronco - Bronco
(R+) BRONCO - Bronco (Doom/Stoner/Rotzrock)
Das Trio aus North Carolina führt die stilistische Linie von Toke weitgehend fort, weshalb sich auf „Bronco“ jede Menge Doom- und Southern-Sludge-Riffs die Klinke in die Hand geben. Lediglich die Marihuana-Bezüge, die Toke mit Bands wie Bongzilla, Belzebong, Dopelord und Weedeater in Verbindung brachten, fehlen diesmal auf dem Cover. (6,5)
Heaven's Reign - Northern Lights
(R+) HEAVEN'S REIGN - Northern Lights (Melodic Rock/Hardrock)
Der Grammy für das originellste Debüt geht sicher nicht an die Engländer HEAVEN´S REIGN; das steht spätestens fest, als der Opener ´City Sights´ eindeutig nach Kiss klingt und der leicht von Journey inspirierte Titeltrack läuft. (6,5)
Occultum - Buena Muerte
(R+) OCCULTUM - Buena Muerte (Doom/Stoner/Sludge)
Das Düsterwerk „Buena Muerte“ (zu Deutsch: „schöner Tod“) von OCULTUM (nicht zu verwechseln mit der Black-Metal-Band Occultum aus Polen) ist gewissermaßen vertonte Qual. Beim Hören drängen sich einem unweigerlich Bilder aus der Hölle auf, manchmal wähnt man sich auch in einer nasskalten Folterkammer mit flackerndem Neonlicht. (5,0)
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