Hier findet ihr eine Auswahl unserer Rezensionen zu den neuesten Album-Veröffentlichungen vom 24. Oktober 2025. Diese Woche unter anderem mit MAMMOTH, SOULFLY, THEM, WINO, CONJURER und NINE TREASURES.

MAMMOTH - The End (Hard Rock)
Klar demonstriert Wolfgang Van Halen ein paar Mal pro Album, dass er Eddies Tapping-Technik noch vor dem Krabbeln gelernt hat. Hier bietet ihm der Titelsong die Gelegenheit, sein notensprühendes Feuerwerk zu zünden. (7,0)
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SOULFLY - Chama (Hardcore/Thrash Metal)
Max Cavalera wurde bei früheren SOULFLY-Alben immer wieder dafür kritisiert, dass er die pure Lust am Extremen bewusst und konsequent über durchdachte Songstrukturen stellt. Auch „Chama“ ist harter Tobak, der melodische Feinheiten zugunsten einer atemlosen Brutalität allenfalls im Hintergrund stattfinden lässt. (7,0)
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THEM - Psychedelic Enigma (Heavy Metal)
Allerspätestens mit „Fear City“, dem vierten Album von 2022, waren THEM aus dem langen Schatten des dänischen Diamantenkönigs getreten. Mit „Psychedelic Enigma“ übertrifft sich das deutsch-amerikanische Quintett nun selbst. (9,0)
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WINO - Create Or Die (Doom/Stoner/Folk)
Scott Weinrich hat neben seinem weit verzweigten Doom-Werk in Kollaboration mit dem deutschen Country-Folk-Schwarzkünstler Conny Ochs intensive, absolute hörenswerte akustische Alben geschaffen. „Create Or Die“ steht zwischen den Stühlen und Genres. (8,5)
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(R+) CONJURER - Unself (Doom/Stoner/Hardcore)
Mit ihrem dritten Longplayer „Unself“ loten CONJURER erneut das Post-Metal-Spannungsfeld zwischen Converge, Neurosis, Sumac und Gojira aus - diesmal allerdings deutlich gereifter. (7,5)
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NINE TREASURES - Seeking The Absolute (Folk Metal)
In Asien sind die 2010 gegründeten mongolischen Folk-Metaller NINE TREASURES längst eine etablierte Größe. Auch hierzulande war die fünfköpfige Truppe bereits fleißig unterwegs auf Tour, hat im Gegensatz zu ihren stilistisch ähnlich gelagerten Landsmännern von The Hu aber noch keinen Weltstar-Status erreicht. (8,0)
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(R+) DAYSEEKER - Creature In The Black Night (Modern Metal)
DAYSEEKER setzen ihre Entwicklung vom typischen Post-Hardcore-Act zur selbsternannten Sad-Rock-Combo auch auf ihrem siebten Studioalbum „Creature In The Black Night“ fort. Anno 2025 spielt die Band Emo-Ambient-Rock mit dicker Pop-Schlagseite. (7,0)
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DORO - Warriors Of The Sea (Heavy Metal)
Inspiriert von ihren Metal-Kreuzfahrten über den Rhein, kredenzt DORO uns die Compilation „Warriors Of The Sea“. Neben dem piratigen Titeltrack enthält der Dreher vier weitere thematisch passende, allerdings schon bekannte Studiotracks wie das ´Seelied´ oder ´Horns Up High´.
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LEPROUS - An Evening Of Atonement (Progressive/Psychedelic)
Die Musik von LEPROUS ist ein visuelles Erlebnis - dafür braucht es nicht mal zwingend einen Konzertfilm. Wenn dieser allerdings derart hypnotisch-elegant ausfällt wie die knapp zweieinhalbstündige Vollbedienung „An Evening Of Atonement“, dann nimmt man das Angebot als Proggie natürlich trotzdem dankend an.
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(R+) BONGINATOR - Retrodeath (Death Metal/Grindcore)
Spoiler: BONGINATOR klingen deutlich cooler, als ihr Bandname zunächst vermuten lässt. Mit „Retrodeath“ präsentieren die jungen Wilden aus Boston eine vielschichtige Hommage an diverse Subkulturen der Achtziger. (8,0)
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(R+) JET JAGUAR - Severance (Heavy Metal)
Die Mexikaner JET JAGUAR stellen ihrem 2020 erschienenen und ziemlich passablen Debütalbum mit „Severance“ einen ebenso soliden Zweitling zur Seite. Die einschneidendste Veränderung der letzten fünf Jahre ist der Wechsel des Sängers. (7,5)
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(R+) PSYCHONAUT - World Maker (Doom/Stoner/Progressive)
An ihrem Debüt „Unfold The Godman“ (2020) bemängelte ich die Post-Metal-typischen Schreie, doch auf PSYCHONAUTs drittem Album setzt Frontmann Stefan de Graef überwiegend auf seine charismatische melodische Stimme. (8,0)
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(R+) RONNIE ROMERO - Backbone (Hard Rock/Melodic Metal)
RONNIE ROMERO wandelt mit seinem neuen Langspieler „Backbone“ einmal mehr auf Solo-Pfaden und beweist schon beim heavy walzenden Titeltrack, der die Scheibe eröffnet, dass er sich hinter seinem Namensvetter Ronnie James Dio gesanglich nicht verstecken muss. (7,5)
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(R+) DISTASTE - Agoniepositur (Death Metal/Grindcore)
Hossa! Die Ösi-Death-Grinder DISTASTE liefern mit „Agoniepositur“ ein feistes Brett ab. Das Quartett aus Linz hat auf seinem fünften „Longplayer“ die Geschwindigkeit für sich entdeckt und donnert im Affenzahn durch anderthalbminütige Krawallmacher wie ´Rosstaeuscherei´ oder ´Der Thronraeuber´. (8,0)
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(R+) HOSTILIA - Face The Fire (Speed Metal/Thrash Metal)
Erst 2021 gegründet, haben die Göteborger Thrasher HOSTILIA bereits Einiges erreicht in ihrer bislang noch überschaubaren Karriere. Dazu zählen neben Support-Slots für bekanntere Bands wie Bombus, The Haunted oder Dismember auch ein furioser Auftritt in der Göteborger Bar „Restaurant 2112“. (7,0)
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(R+) FIVE FINGER DEATH PUNCH - 20 Years Of Five Finger Death Punch - Best Of Volume II (Modern Metal)
Das ging fix: Nur drei Monate nach der Veröffentlichung von „Best Of Volume I“ kommen die Modern-Metal-Heroen aus Nevada - in ihrer Heimstadt Las Vegas ist der 1. November offizieller FIVE FINGER DEATH PUNCH-Day - bereits mit Teil zwei aus dem Quark.
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(R+) OUR OCEANS - Right Here, Right Now (Progressive/Psychedelic)
Für einen kurzen Moment auf „Right Here, Right Now“ blitzt auf, was OUR OCEANS in einem härter rockenden Paralleluniversum sein könnten: ´Untamed´ ist ein fabelhafter Progrocker mit clever variierten Melodien, charismatischen Gesangslinien und mitreißendem Groove. (6,5)
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(R+) ADEPT - Blood Covenant (Metalcore/Hardcore)
Unter den Blinden ist der Einäugige König - ein treffendes Bild für ADEPT, die ihren Metalcore auf „Blood Covenant“ mit sphärischen Postrock-Facetten auflockern. Das verhindert zwar den völligen Genre-Einheitsbrei, doch trotz atmosphärischer Zwischentöne bleiben die Songs spürbar kalkuliert. (6,0)
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(R+) THE ACACIA STRAIN - You Are Save From God Here (Hardcore)
Nichts Neues im Hause THE ACACIA STRAIN: Nach wir vor mischen die Amis ihren Metalcore mit Death Metal, Hardcore und Doom. Diese theoretisch vielversprechende Mischung aus wüstem Geknüppel, fetten Breakdowns, zähem Sludge-Brei sowie dauerhaft im Tilt-Bereich agierendem Shouting zündet aber leider in der Praxis immer noch nicht. (6,0)
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(R+) SERAINA TELLI - Green (Classic Rock/Melodic Rock)
Die Schweizer Ex-Brennhexe SERAINA TELLI hat seit ihrem Ausstieg einen ziemlich rasanten Abgang in die Niederungen des Pop hingelegt. Seitdem macht sie Musik, die sich irgendwo zwischen Melissa Etheridge, Anastacia und leider auch Sarah Connor verortet, es geht also um das große Radiogeschäft. (5,5)
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