Hier findet ihr eine Auswahl unserer Rezensionen zu den neuesten Album-Veröffentlichungen vom 2. Mai 2025. Diese Woche unter anderem mit HATE, PROPAGANDHI, DEATH SS, NIGHTFALL, POWER SURGE und THE FLOWER KINGS.
HATE - BELLUM REGIIS (Black Metal/Death Metal)
Die Polen HATE gehören europa-, sogar weltweit zu den besten Bands, wenn es darum geht, Death- und Black Metal miteinander zu verbinden. Frontmann und Gitarrist Adam Buszko ist ein begnadeter Songwriter, ein Visionär, auch in Bezug auf inhaltlich wertige Texte und Konzepte. Das 13. HATE-Album „Bellum Regiis“ handelt vom Streben nach Macht und Ruhm und ist als Gesamtkunstwerk zu verstehen. (8,5)
PROPAGANDHI - At Peace (Alternative/Hardcore)
„Ich denke nicht, dass man die Menschen noch wirklich mobilisieren kann“, sagt Frontmann Chris Hannah. „Aber zugleich hoffe ich, dass ich mich irre…“ Dass die Kacke zurzeit weltweit mächtig am Dampfen ist, drückt dem „Thinking man´s Hardcore“ von PROPAGANDHI eine schon fast heilsbringende Rolle auf. (8,0)
DEATH SS - The Entity (Heavy Metal/Gothic)
Leichtverdauliche Kost waren DEATH SS noch nie. Das ändert sich auch mit dem neuen Werk „The Entity“ nicht. Dabei handelt es sich um ein tiefgründiges Konzeptalbum mit einer komplexen Rahmenhandlung, die die Themenbereiche Okkultismus (erwartbar), Spiritualität, Science-Fiction und Literaturgeschichte (überraschend) streift. (8,0)
(R+) NIGHTFALL - Children Of Eve (Black Metal/Death Metal)
Wer kennt sie nicht, die Black-Metal-Alex? Akribisch pinselt sie ihr Corpsepaint auf, poliert ihren Killernietengürtel und opfert eine Tofu-Ziege, während sie die neue NIGHTFALL-Platte auswendig lernt und mit grollender Wut ´I Hate´ in die Welt kreischt. Schwarzhumor beiseite (höhö), die griechischen Melodic-Black-Death-Metaller haben mit „Children Of Eve“ selbst mich überzeugt. (8,0)
POWER SURGE - Shadows Warning (Heavy Metal)
Newcomer des Jahres? Wenn ihr mich fragt, sind POWER SURGE die Band, die es 2025 im ungepanschten Metal zu schlagen gilt. Was die Balkan-Banger auf „Shadows Warning“ abziehen, sticht ohne Scheiß jedes Genre-Debüt der letzten (mindestens) fünf Jahre aus. (9,0)
(R+) THE FLOWER KINGS - Love (Progressive/Psychedelic)
Nach dem kompakten „Look At You Now“ klingen die FLOWER KINGS wieder etwas experimenteller. Das 17. Studioalbum „Love“ beginnt mit dem rasanten Riff-Progger ´We Claim The Moon´ sehr energiegeladen und direkt, schon im nachfolgenden Elfminüter ´The Elder´ wird es aber deutlich zerzauster. (7,5)
(R+) UNDER RUINS - Age Of The Void (Heavy Metal)
Lanfear, Them, Septagon, A Cosmic Trail - wo Markus Ullrich draufsteht, steckt Qualität drin. Gilt wenig überraschend auch für Ulles jüngstes Bandprojekt UNDER RUINS, mit dem sich der Gitarrist und Songschreiber dem melodiensatten Epic Metal widmet. (8,5)
(R+) MISFIRE - Product Of The Environment (Speed Metal/Thrash Metal)
Das Albumcover mit starkem Ed-Repka-Einfluss und Songtitel wie ´Left For Dead´, ´Borrowed Time´, ´We Went Through Hell´ und ´End Of An Age´ lassen schon erahnen, dass MISFIRE für eher dystopischen Thrash Metal stehen, und der hätte, so authentisch, wie er klingt, auch bereits in den Achtzigern in der Bay Area geschmiedet werden können. (8,0)
(R+) YOUR SPIRIT DIES - My Gnawing Pains Will Never Rest (Hardcore/Metalcore)
Bei einem Albumtitel wie „My Gnawing Pains Will Never Rest“ rechnet man nicht unbedingt mit einem lebensbejahenden Feuerwerk der guten Laune, und in dieser Hinsicht enttäuschen YOUR SPIRIT DIES keineswegs. (7,0)
(R+) PUP - Who Will Look After The Dogs? (Alternative/Punk)
„Who Will Look After The Dogs?“ ist schon die fünfte Langrille der seit 2010 aktiven Rumpel-Combo und tönt laut, übersteuert, fröhlich sowie auf kathartische Weise kaputt. Frontmann Stefan Babcock scheppert sich hier eindeutig seinen persönlichen Frust von der Seele, scheint aber auch Frieden mit sich selbst geschlossen zu haben. (6,5)
(R+) CREMATORY - Destination (Gothic)
Dem Info-Schreiben des Labels zufolge liefern CREMATORY mit ihrer 17. (!) Studioplatte „Destination“ ein musikalisches Best-of-Programm ab. Die nächsten 54 Minuten verbringe ich eingehend mit der Überlegung, was damit gemeint sein könnte. (5,0)
(R+) AKA RINDE - Kids (Alternative)
Ich habe keine Ahnung, wer diese Platte kaufen soll. Betreiber von Freibädern oder vielleicht noch Eiscreme-Verkäufer. Somit ist die Zielgruppe von AKA RINDE schon mal recht eingeschränkt. Mastermind Andrej Dietrich lärmt üblicherweise bei den Noise-Rockern von Dÿse, hier schnallt er sich eine Slide-Gitarre um und dudelt verspielt durch ein offensichtlich gewolltes Sommeralbum. (3,0)
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