Hier findet ihr eine Auswahl unserer Rezensionen zu den neuesten Album-Veröffentlichungen vom 19. September 2025. Diese Woche unter anderem mit PARADISE LOST, CASTLE RAT, IGORRR, I PREVAIL, HERETOIR und MIRADOR.
PARADISE LOST - Ascension (Gothic/Doom Metal)
Eine weitere Rückkehr zu den Wurzeln. Stilistisch haben sich PARADISE LOST mit den letzten Alben ziemlich erfolgreich im Death Doom eingerichtet. Passend dazu wälzt der Opener ´Serpent On The Cross´ auch gleich recht unheilvoll los, ehe Interims-Drummer Guido Montanarini vehement in die Doublebass tritt und schwere Metal-Riffs dominieren. (8,5)
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CASTLE RAT - The Bestiary (Heavy Metal/Doom Metal)
Mit ihrem Debüt „Into The Realm“ (2024) haben sich CASTLE RAT in kürzester Zeit als eine der spannendsten neuen Stimmen im Heavy-Sektor etabliert. Die New Yorker:innen verbinden okkulten Doom, klassischen Heavy Metal und eine visuell opulente High-Fantasy-Performance zu einem Gesamtpaket, das gleichermaßen retro wie eigenständig wirkt. (9,0)
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IGORRR - Amen (Industrial/Progressive/Breakcore)
IGORRR-Mastermind Gautier Serre lässt sich nach wie vor nicht auf ein Genre festlegen und beweist auf „Amen“ erneut, dass er ein echter Grenzensprenger ist. Seine Einflüsse reichen von Bach und Chopin über Cannibal Corpse und Aphex Twin bis hin zu Mr. Bungle. (8,0)
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(R+) I PREVAIL - Violent Nature (Modern Metal)
Man mag von der „neumodischen“ Ausrichtung von I PREVAIL halten, was man will, doch das amerikanische Quintett versteht im Gegensatz zu vielen Konkurrenten sein Handwerk. (7,5)
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(R+) HERETOIR - Solastalgia (Black Metal/Progressive)
Nach dem düsteren „Nightsphere“, das noch in die Post-Black-Metal-Schublade passte, entziehen sich die Augsburger HERETOIR mit ihrem neuen Werk einer einfachen Einordnung, zwischen hallendem Postrock, Modern Metal, Black Metal, (noch gut verdaulichem) Screamo und gelegentlich einer brachialen Death-Metal-Attacke bleibt tatsächlich alles im Fluss. (8,0)
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MIRADOR - Mirador (Classic Rock)
Was wäre, wenn MIRADOR eine Band aus völligen Nobodies wären? Also wenn da nicht Jake Kiszka von Greta Van Fleet zur Gitarre greifen würde, sondern jemand aus einer weitaus unbekannteren und längst nicht so hippen Formation? (8,0)
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(R+) SADISTIC GOATMESSIAH - Violence (Black Metal/Death Metal)
Morbid Goatpriest of Lust, Filth and Mayhem (v./g.), Drummer Goat Primator und last not least Goatess of Fire (b.), besonders gut informierten Worshippern auch unter ihrem irdischen Namen Mandy Malon ein Begriff, haben ein paar ansehnliche Demo-Fußstapfen im Krrrach-Underground hinterlassen und legen jetzt mit dem simpel, aber effektiv benannten „Violence“ einen ersten Longplayer vor. (8,0)
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(R+) FIRMAMENT - For Centuries Alive (Heavy Metal/Melodic Metal)
Seit ihrem 2023 erschienenen Debüt „We Don´t Rise We Just Fall“ haben die Leipziger Jungspunde von FIRMAMENT in allen Belangen noch mal einen ordentlichen Zahn zugelegt. Die Songs des Fünfers wecken Erinnerungen an die Rockmusik der Siebziger und frühen Achtziger, an Bands wie Blue Öyster Cult, Thin Lizzy, Wishbone Ash und die (frühen) Scorpions. (8,5)
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(R+) NOVEMBERS DOOM - Major Arcana (Doom/Stoner/Gothic)
NOVEMBERS DOOM gibt es schon, ihr Larvenstadium als Laceration mal ausgeklammert, bei lange Zeit heftig rotierendem Besetzungskarussell seit 1992. Damals schlurfte die Band aus Illinois noch im Schatten der Peaceville-Größen mit Ultra-Slow-Riffs so grimmig wie stilistisch limitiert über moosige Gräber. (9,0)
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(R+) SPECIES - Changelings (Thrash Metal/Progressive)
Die Jungs von SPECIES sind, wohl aus wirtschaftlicher Not heraus, in grausige Hawaiihemden-Bückware gekleidet, stehen jedoch zu Recht stolz erhobenen Hauptes da, denn ihr neues Album kann sich verdammt noch mal hören lassen. (9,0)
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(R+) STONED JESUS - Songs To Sun (Stoner/Progressive)
STONED JESUS-Fronter Igor Sydorenko hat sich für „Songs To Sun“ zwei neue Mitstreiter gesucht, mit denen er hörbar besser musizieren kann als im letzten Line-up. Das Vorgängerwerk „Father Light“ klang eher durchwachsen, wohingegen „Songs To Sun“ wesentlich schlüssiger arrangiert ist. (7,0)
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(R+) SCORPION MILK - Slime Of The Times (Gothic/Punk)
Eigentlich wollte ich ja das Unfehlbarkeitsdogma auf Mat McNerney ausweiten, aber zack, da legt der britische Produktivitätswunderling (ca. 21 Alben pro Jahr) plötzlich ein nur knapp obermittelklassiges Werk vor. Erneut geht´s ab in die frühen bis mittleren Achtziger, dieses Mal zu Killing Joke, Samhain oder den New Yorker Artpunks von Tuxedomoon. (7,0)
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(R+) MERIDIAN - Meridian (Heavy Metal)
Die Dänen von MERIDIAN erfinden sich mit dem selbstbetitelten fünften Album der Bandgeschichte mehr als nur ein kleines Stückchen neu. War man bisher eher im melodischen Hardrock mit gelegentlichen Progrock-Anleihen unterwegs, so setzt man jetzt auf Heavy Metal der alten Schule. (7,5)
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(R+) HARTMANN - Twenty Times Colder (Melodic Rock/Hard Rock)
Jetzt heißt es: Warm anziehen, es wird richtig kalt! Um genau zu sein: 20 Mal kälter als im Jahr 2005. Wen wundert´s? Klimawandel und so weiter. Aber als HARTMANN-Fan ist man Kälte gewohnt, schließlich schickte uns der Ausnahmegitarrist Oliver Hartmann schon vor 20 Jahren mit seinem Debüt „Out In The Cold“ ins Kalte. (8,0)
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(R+) NEW WORLD DEPRESSION - Abysmal Void (Death Metal)
Die Münsterländer Death-Metaller NEW WORLD DEPRESSION feiern dieses Jahr ihr 20-jähriges Bestehen und liefern im Jubiläumsjahr mit „Abysmal Void“ ein stabiles Pfund ab. (7,5)
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(R+) SUNNIVA - Hypostasis (Death Metal/Doom/Stoner)
Nach zwei EPs (falls man das halbstündige Debüt-Tape „The Holy Mountain“ von 2017 nicht auch als Album wertet) wirkt SUNNIVAs Sludge-Doom-Post-Metal-Etwas insofern ausgereift, als man der Band einen eigenen Stil attestieren darf. (7,5)
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(R+) A KILLER'S CONFESSION - Victim 2 (Modern Metal)
Zweiter Teil der „Victim“-Trilogie, die dem Hirn des A KILLER´S CONFESSION-Frontmanns Waylon Reavis (ex-Mushroomhead) entsprungen ist. Weiter geht´s mit der Selbstjustiz-Story, in der sich ein Serienkiller Bösewichte vorknöpft und ins Jenseits befördert. (6,5)
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