Hier findet ihr eine Auswahl unserer Rezensionen zu den neuesten Album-Veröffentlichungen vom 11. April 2025. Diese Woche unter anderem mit EPICA, MESSA, MARK MORTON, IN THE WOODS, THOSE DAMN CROWS und BATTLE BEAST.
EPICA - Aspiral (Symphonic Metal/Progressive)
Mit „Aspiral“ konzentrieren sich EPICA verstärkt auf die düstere Seite ihrer Musik, die sie vor vier Jahren mit ´The Skeleton Key´ vom Album „Omega“ zunehmend in den Vordergrund stellten und die den niederländischen Symphonic-Aushängeschildern ganz ausgezeichnet zu Gesicht steht. (8,5)
MESSA - The Spin (Doom/Stoner)
Die italienischen Szenedarlings MESSA stammen aus dem Städtchen Cittadella, was nach einer idealen Heimat für eine Doom-Band klingt, bei dem Ortsnamen schwingt düsterschweres Mittelalter mit, Ritter, Tod und Teufel. Doch trotz der unterschwellligen Seelenschwärze, die MESSA verstrahlen und die am Ende das Doom-Etikett rechtfertigt, hört man ihre Musik eher so, wie man Kindern beim Spielen zuschaut und sich daran erfreut, wie die lieben Kleinen alle möglichen Spielzeuge wild durcheinander kombinieren. (8,5)
MARK MORTON - Without The Pain (Classic Rock/Hardrock)
Lamb-Of-God-Gitarrist MARK MORTON ist zwar seit seiner Kindheit Fan von Southern-Rock-Sounds, hielt diesen Einfluss in seinem Schaffen bislang aber eher klein. Das ändert sich mit „Without The Pain“, das mit den Hardrock- und Metal-Klängen seines Solo-Debüts „Anesthetic“ nicht mehr viel gemein hat. (9,0)
IN THE WOODS... - Otra (Progressive/Psychedelic)
Ein Vergleich heutiger IN THE WOODS…-Veröffentlichungen mit ihren Neunziger-Werken ist müßig. Seit der Reunion 2014 haben die Norweger ihre kauzigen, extremen Wurzeln weitgehend in den Hintergrund verlagert, und mit Schlagzeuger Anders Kobro als einzig verbliebenem Gründungsmitglied sind sie ohnehin eine andere Band geworden. (7,5)
THOSE DAMN CROWS - God Shaped Hole (Alternative/Modern Metal)
Im Sommer des letzten Jahres gelang THOSE DAMN CROWS das Kunststück, im Vorprogramm der Böhsen Onkelz durchaus wohlwollend aufgenommen zu werden, denn der mit reichlich eingängigen Melodylines ausgestattete Modern Rock des Quintetts aus Wales hat in seinen besten Momenten das Zeug zum Stadion-Rock. (8,0)
(R+) BATTLE BEAST - Circus Of Doom - Live In Helsinki 2023 (Melodic Metal/Power Metal)
„Circus Of Doom…“, aufgezeichnet in ihrer finnischen Heimat, bezeugt, wie energetisch und tight die fünf Musiker und Frontfrau Noora Louhimo auf der Bühne zu Werke gehen: Sämtliche Nummern haben mehr Biss als die Versionen, die ursprünglich auf Platte gebannt wurden.
(R+) TAUSEND LÖWEN UNTER FEINDEN - Karma (Hardcore/Metalcore/Punk)
Konzeptalben gibt´s im Hardcore und Punk öfter, als der gemeine Progrock-Hörende diesen Genres zugesteht. Und TAUSEND LÖWEN UNTER FEINDEN machen das sogar schon zum dritten Mal. Der Titel fasst den Inhalt zusammen: „Karma“ - du erntest, was du säst. Oder im Hardcore-Kontext besser auf den Punkt kommend: Du kriegst die ganze Scheiße, die du jetzt verzapfst, irgendwann tausendfach zurück. (9,0)
(R+) BENTHOS - From Nothing (Progressive/Hardcore)
Nach ihrem Debütalbum „II“ haben BENTHOS einen Deal mit InsideOut an Land gezogen. Das Labeldebüt „From Nothing“ verspricht eine „Synthese aus Progressive Metal, Mathcore, Jazzrock und elektronischer Musik“. Das ist ziemlich treffend formuliert, denn die Italiener brillieren sowohl in harten, abgedrehten Passagen als auch in melodiösen Gefilden. (7,5)
(R+) CYTOTOXIN - Biographyte (Technical Death Metal)
Der Brutal-Tech-Death-Metal der Chemnitzer CYTOTOXIN hat definitiv internationales Niveau, sodass der Fünfer der schier übermächtigen US-Konkurrenz die Stirn bieten kann. „Biographyte“ ist das fünfte Album der vor 15 Jahren gegründeten Band und bietet abermals hochtechnischen Frickel-Death, der nie zu sehr ins Bodenlose abdriftet. (8,0)
(R+) DEAD PIONEERS - Po$t American (Hardcore/Punk)
„Po$t American“ ist kein Musikalbum im klassischen Sinne, sondern ein politisch aufgeladenes Manifest, das gnadenlos mit der „kollektiven Entmündigung und Desillusionierung des sogenannten Amerikanischen Traums“ abrechnet, der unter einem Präsidenten Trump endgültig ad absurdum geführt wird. (7,5)
(R+) IMPERISHABLE - Swallowing The World (Death Metal)
Zweites Album der Schweden IMPERISHABLE, das recht deutlich eine andere Richtung einschlägt als das vor zwei Jahren erschienene „Come, Sweet Death“ mit seinem rüden Dismember-Sound. Mit höher gestimmten Gitarren bewegt man sich jetzt zwischen Göteborg und Necrophobic und einem komplexeren, von den mittleren bis späteren Death beeinflussten Spiel. (7,0)
(R+) YE BANISHED PRIVATEERS - 'Til The Sea Shall Give Up Her Dead (Folk)
In jedem Moment dieser aufwendig arrangierten Seemannslieder wird klar, dass YE BANISHED PRIVATEERS nicht nur wissen, was sie tun, sondern auch mit großer Leidenschaft zu Werke gehen. Es kommt keinerlei Rock- oder Metal-Instrumentarium zum Einsatz, dafür jedoch ein ganzes Museum akustischer Saiten-, Blas-, und Schlaginstrumente.
(R+) IDLE HEIRS - Life Is Violence (Doom/Progressive)
Was braucht man als „neue“ Post-Metal-Band, um diejenigen eines Besseren zu belehren, die bei der Nennung des Begriffs ihre Augen verdrehen? Einen eigenständigen Shouter (Sean Ingram von den Mathcore-Veteranen Coalesce) und einen zwanglosen Umgang mit den gängigen Stilmitteln. (8,0)
(R+) VALHALORE - Beyond The Stars (Folk Metal)
Dass VALHALORE aus Australien kommen, hört man der Truppe nun wirklich nicht an; vielmehr erinnert die folkige Ausrichtung, die mit Melodic Death und Symphonic Metal versetzt ist, an europäische Genre-Verwandte wie Ensiferum oder Eluveitie. (7,0)
(R+) KOMATSU - A Breakfast For Champions (Doom/Stoner/Sludge)
Auch auf dem fünften Album scheucht Sänger/Gitarrist Mo Truijens seine Leute durch ein modrig riechendes Moor aus Tiefdruck. Dass sie im letzten Jahr zum Trio geschrumpft sind, hört man nicht. Martijn Mansvelders Bratbass bekommt allenfalls etwas mehr Raum, den er nun mit stoischem Gemüt zuqualstern kann. (7,0)
(R+) RYOJI SHINOMOTO - Children Of Bushido (Power Metal/Speed Metal)
Der für deutsche Ohren latent skurril wirkende Albumtitel bezieht sich nicht auf den im Akkord Nachwuchs in die Welt setzenden Anis Mohamed Youssef „Bushido“ Ferchichi, sondern auf einen japanischen Children-Of-Bodom-Worshipper.
(R+) HERMAN RAREBELL & FRIENDS - What About Love? (Classic Rock/Hardrock)
Zwölf Songs aus den goldenen Achtzigern hat man gecovert, wobei man sich neben erwartbaren Rock-Standards ebenfalls an diversen Pop-Nummern wie ´In The Air Tonight´, ´Every Breath You Take´ oder ´Love Is A Battlefield´ versucht hat. Das Ergebnis klingt unspektakulär, manchmal auch cheesy und ist wohl nur Die-hard-Fans von Rarebell zu empfehlen.
(R+) LAST LEAF DOWN - Weight Of Silence (Alternative/Progressive)
Die Schweizer LAST LEAF DOWN stecken auch auf ihrem dritten Studioalbum zu tief im Hintern von Anathema und Slowdive, deren Schnittmenge sie musikalisch ziemlich genau abbilden, ohne an der Klasse beider Bands zu kratzen. (6,0)
(R+) ELVENKING - Reader Of The Runes - Luna (Folk Metal/Melodic Metal)
Mit „Reader Of The Runes - Luna“ präsentieren ELVENKING den Abschluss ihrer Fantasy-Trilogie. Wie auf den Vorgänger-Alben setzen die Italiener auf eine Mischung aus Power- und Folk Metal; und wie auf den Vorgängern kommt das oft so überzogen, klischeehaft und klebrig süß daher, dass es danach erst Mal ´ne deftige Kelle Todesblei bräuchte, um die Blutwerte zu normalisieren. (5,5)
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