Arbeiterklassencharme
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03.02.2023, 8:47

AC/DC - Arbeiterklassencharme

AC/DC sind die ungekrönten Könige des Rock. Aber was heutzutage so leicht, selbstverständlich und makellos erscheint, ist tatsächlich das Ergebnis knallharter Arbeit.
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Was hat die Band nicht alles überwunden? Angefangen bei der isolierten Insellage down under zu Zeiten, als Interkontinentalflüge ein Vermögen kosteten. Dann die Verhöhnung als angeblich hinterwäldlerische Bluesband, weil die halbe Rockwelt sich an härteren und vermeintlich „moderneren“ Musikstilen berauschte. AC/DC haben die Tode ihres ikonischen Sängers sowie ihres Bandleaders verkraftet. Und der schmächtige Angus geht auch im Rentenalter mit einer kurzbehosten Schuluniform auf die Bühne und elektrisiert mit seinen zuckenden Bewegungen sogar Teenager des Internet-Zeitalters. Da vergisst man schnell, dass Brian Johnson ein ebenso wichtiger Teil der Band ist. Johnson, der von vielen Fans immer noch als Quasi-Nachlassverwalter von Bon Scott angesehen wird, obwohl er Sänger der erfolgreichsten Rock-Schallplatte aller Zeiten ist („Back In Black“ mit geschätzten 50 Millionen Einheiten). Und der mitansehen musste, wie die Band aufgrund seiner Hörprobleme plötzlich mit Axl Rose tourte. Der Nordengländer ist trotz aller Schwierigkeiten immer cool geblieben. Oder um mal das Modewort Resilienz (also Widerstandskraft) ins Spiel zu bringen: ein Vorbild. Auszüge aus seiner bewegten Lebensgeschichte erscheinen jetzt in einer Autobiografie. Unser AC/DC-Experte Phil Lageat, selbst Autor mehrerer Bücher über das australische Weltwunder, hat mit einem sehr persönlichen Interview ein außergewöhnliches Porträt von Johnson erschaffen, das bei mir Eindruck hinterlassen hat.

Mit einer besseren Titelstory kann das Jahr 2023 also nicht beginnen.

Lasst Euch nicht unterkriegen!