MGLA: Konzerte in Berlin und München abgesagt
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Pic: Cintia Regueiro
30.04.2019, 14:07

MGLA, DEUS MORTEM, REVENGE - MGLA: Konzerte in Berlin und München abgesagt

MGLA hätten am 28. April eigentlich ihre Europa-Tour mit REVENGE und DEUS MORTEM im Berliner Columbia Theater starten sollen, doch die Clubbesitzer sagten das Konzert kurzfristig einige Stunden vor Beginn ab. Der Grund: MGLA und DEUS MORTEM würden Verbindungen zur rechten Szene haben.
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Konkret heißt es im Statement vom Columbia Theater: "Wir als Venue haben uns entschieden das Konzert mit den Bands MGLA, REVENGE und DEUS MORTEM abzusagen. Wir können rechtsgesinnten Künstlern keine Plattform bieten. Wir distanzieren uns eindeutig von jeglicher Form von Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus und können solchen Strömungen keine Bühne bieten."

Dem ging ein offener Brief des linken Bündnisses gegen Antisemitismus voraus, der bereits zuvor zur Absage der für den 1. Mai geplanten Show der Bands im Münchener Backstage führte. Beiden Bands wird dort Rassismus, Antisemitismus und eine Vernetzung mit der Neonaziszene unterstellt, was das Bündnis wie folgt begründet: "MGLA ist mit der NSBM-Szene gut vernetzt, arbeitet nicht nur eng mit NSBM-Bands wie (...) INFERNAL WAR zusammen, sondern veröffentlicht auch beim Label Northern Heritage, das viele NSBM-Bands vertreibt. (...) Pawel Pietrzak, Mitglied von DEUS MORTEM, spielt auch bei der polnischen Rechtsrock-Band HONOR und in der NSBM-Band INFERNAL WAR (ehemals „INFERNAL SS)".

Beide Gruppen wehrten sich bereits einige Stunden später gegen die Vorwürfe und wollen nun juristisch dagegen vorgehen. MGLA erklären:

"Wir steuern momentan auf eine Hetzkampagne zu, die im Zusammenhang mit unserem Tourstart koordiniert wurde. Es wurden falsche Anschuldigungen politischer Natur veröffentlicht und brauner Schlamm in Richtung von MGLA geworfen, in der Hoffnung, dass etwas davon kleben bleibt. Kombiniert mit Drohungen und Druck auf die Veranstaltungsorte und ihre Mitarbeiter führte das bisher zur Absage von zwei Konzerten.

Wir haben uns entschieden, rechtliche Schritte gegen diese Quellen einzuleiten, die diese Diffamierung in gedruckter Form veröffentlichen. Das ist das erste Mal, dass wir Fans explizit um Hilfe und Unterstützung bitten. Speichert bitte Websites und macht Screenshots von diffamierenden Veröffentlichungen, die wir später als Beweismaterial benötigen werden. Solltet ihr Drohungen erhalten haben, weil ihr als Fan oder Crew-Mitglied an einer unserer Veranstaltungen teilnehmen wolltet, speichert bitte auch diese E-Mails, Nachrichten und Forumsbeiträge - auch das wird später hilfreiches Beweismaterial für uns sein.

Unterstützende Worte von Fans an die Venues (per E-Mail oder Telefon) wäre fantastisch und von unserer Seite sehr geschätzt - doch bleibt zivilisiert, die Mitarbeiter wurden schon genug belästigt und bedroht.

Das wilde Auf und Ab sowie die Paranoida führte dazu, dass unsere Fans, die bereits für ihre Tickets bezahlt haben, nicht in der Lage waren, an unseren Veranstaltungen teilzunehmen. Sie sind die Einzigen, bei denen wir uns für die Unannehmlichkeiten entschuldigen wollen, die aus dieser Situation heraus entstanden sind. Das Mindeste, was wir zu diesem Zeitpunkt tun können, ist einen Rabattcode im MGLA-Webshop einzurichten. Alle, die ein Ticket für die betroffenen Veranstaltungen haben, können einen elektronischen Beleg oder Scan des Tickets per E-Mail an discount@no-solace.com schicken und werden dann den Code erhalten."

Auch DEUS MORTEM beziehen klar Stellung: "Aufgrund der aktuellen Anschuldigungen und angeblichen Sympathien von DEUS MORTEM mit Nationalsozialismus und Antisemitismus, möchten wir klarstellen, dass wir keine der genannten Ideologien in irgendeiner Weise unterstützen. Es gab nie und wird auch nie eine politische Agenda im Konzept der Band geben.

Neben der satanistischen und okkulten Idee hinter DEUS MORTEM, beziehen wir uns auf hebräische Esoterik, wie man allein an den Titeln unser Werke sehen kann - ganz zu schweigen von den Texten, die sicher keiner der Ankläger gelesen hat (z.B. 'Olam Haberiah'). Das macht den ganzen Bullshit komplett lächerlich. Deshalb lehnen wir es ab, als etwas bezeichnet oder verdächtigt zu werden, das wir niemals waren und auch nicht sind."