Live Nation: Telefongespräch enthüllt direkte Metallica-Ticketverkäufe auf dem Wiederverkaufsmarkt

Das Magazin Billboard.com, dem eine Aufnahme des Telefongesprächs zugespielt wurde, berichtet, dass Roux diese Verkaufsstrategie ganz offensichtlich verschleiern und geheim halten wollte, ansonsten "könnte es einige hochgezogene Augenbrauen geben". Ans Licht kam die Aktion, da "Outback Presents"-Firmenboss Vaugh Millette, der als Partner mit dem Unternehmen arbeitete, eine Aufnahme des Gesprächs an die Live-Nation-Führungskräfte schickte. Mitgeschnitten hatte Milette den Anruf scheinbar heimlich ohne Roux's Wissen.

Auf Nachfrage bestätigte Live Nation gegenüber Billboard.com, dass das Unternehmen auf Wunsch der beteiligten Künstler in den letzten Jahren den Verkauf von Konzertkarten über Wiederverkäufer ermöglicht habe. Zwischen 2016 und 2017 "baten uns etwa ein Dutzend Künstler von den Tausenden, mit denen wir arbeiten, dies zu tun", so Live Nation.

Während sich die meisten Bands dafür stark machen, die Ticketpreise für ihre Fans möglichst bezahlbar zu halten, treiben Wiederverkäufer die Preise manchmal um ein Vielfaches der Originalkosten in die Höhe. Nur sehr wenige Bands würden heute aber noch den Wunsch haben, ihre Tickets direkt über den Weiterverkaufsmarkt anzubieten, da "Angebote wie dynamische Preise, Platin-Plätze und VIP-Pakete viel effektiver sind, das wieder reinzuholen, was vorher an den Wiederverkaufsmarkt verloren ging".

Dennoch, so Live Nation, habe im Fall des Telefongesprächs Tony DiCioccio, der als Ticketing-Fachberater für METALLICA arbeitet, das Angebot von Tickets auf dem Wiederverkaufsmarkt angeleiert. Nicht zwingend müssen die Künstler diese Entscheidung jedoch persönlich getroffen haben. Auch wenn Live Nation angibt, dass vom Unternehmen ohne die Einwilligung der Künstler keine Tickets auf dem Wiederverkaufsmarkt angeboten werden, "delegieren einige Künstler solche Entscheidungen an ihre Manager oder Agenten weiter". So gaben auch METALLICA gegenüber Billboard.com an, die Bandmitglieder haben zu jenem Zeitpunkt nichts davon gewusst, dass DiCioccio einen entsprechenden Deal mit Live Nation angeleiert hatte.

Den kompletten Artikel von Billboard.com könnt ihr an dieser Stelle nachlesen.