Fotogalerie 28.05.2019, 09:02 Rammstein - Gelsenkirchen, Veltins-Arena Rammstein spielten am 27. Mai in der Veltins-Arena Gelsenkirchen das erste Konzert ihrer "Europe Stadium Tour 2019". Wir waren vor Ort und präsentieren euch Fotos vom Live-Erlebnis.
ROCK HARD Vol. 405 Ab sofort steht das neue ROCK HARD in den Läden - mit fetter ALICE COOPER-Titelstory, 132 Seiten und brandheißer "Lauschangriff"-CD!
Das große Rock-Hard-Reviewarchiv: Kostenloser Zugriff auf über 40.000 Rezensionen zu Platten, Filmen, Büchern und mehr!
Review 9.0 12.03.2021 (Album des Monats, RH 405, 2021) THE CROWN - Royal Destroyer Das 2018er Album „Cobra Speed Venom“ war ein Knaller, der THE CROWN nach dem schwachen Vorgänger „Death Is Not Dead“ auf Anhieb wieder in der Szene rehabilitierte. Doch der ganz große Wurf gelingt den Schweden nun mit „Royal Destroyer“, das in einem Atemzug mit den beiden Diskografie-Highlights „Deathrace King“ und „Crowned In Terror“ genannt werden sollte. Gleich der anderthalbminütige (!), mit mächtiger Hardcore/Crust-Kante versehene Opener ´Baptized In Violence´ knallt mit derart hoher Intensität und Energie aus den Boxen, dass einem die Ohren schlackern. Die folgende Jeff-Hanneman-Hommage ´Let The Hammering Begin! pflügt den Death-Metal-Acker mit roher Gewalt um, wobei abgesehen vom Midtempo-lastigen Mittelteil nichts wirklich an Slayer erinnert. Doch THE CROWN können auch mal einen Gang runterschalten, ohne dass sie an Wucht und Wirkung verlieren. Der Abschlusssong ´Beyond The Frail´ ist eine fantastische epische Hymne, die man nicht mehr aus dem Schmalzschacht bekommt, und die „Halbballade“ ´We Drift On´ ein (gelungenes) Experiment, das man in dieser Form nie und nimmer von dem Quintett erwarten konnte. Dazwischen gibt´s wuchtiges, immer wieder mit Killer-Blasts unterlegtes Getöse (´Ultra Faust´) oder punkiges, kurzweiliges Geballer wie ´Scandinavian Satan´, doch eines haben alle Songs (bis auf ´We Drift On´) gemeinsam: Hier wird hochenergetisch (Death-)Metal mit Hardcore und peitschenden, punktgenauen Blasts vermengt, sodass unterm Strich ein hochexplosives Gemisch entsteht, das nur einen Namen verdient hat: THE CROWN.
Review 9 05.03.2021 (Dynamit, RH 405, 2021) WITHERFALL - Curse Of Autumn Ich weiß, ich wiederhole mich, und ich weiß, so langsam dürfte sich's auch bis in die hinterletzte Ecke herumgesprochen haben, aber es hilft ja nichts: WITHERFALL sind (und bleiben mit diesem vorliegenden, gerade mal dritten Album der Bandgeschichte) die derzeit mit weitem Abstand beste Anlaufstelle für Fans von progressivem US-Power-Metal. Das Songwriter-Duo Joseph Michael (Gesang, auch Sanctuary) und Jake Dreyer (Gitarrist, nebenbei Iced Earth) beweist einmal mehr nicht nur ein goldenes Händchen für mitreißende Melodien, treibende Riffs und Refrains, die sich direkt in die Gehirnwindungen bohren, sondern bringt auch das Kunststück zustande, auf einer knapp einstündigen Platte keine Minute zu langweilen. Zieht euch mal den Longtrack '... And They All Blew Away' rein, das hätten auch Queensryche, Nevermore oder eben Iced Earth (um an dieser Stelle ein paar musikalische Verwandte zu nennen) zu ihren goldenen Zeiten nicht besser hingekriegt. Joseph singt ein Stück weit aggressiver als in der Vergangenheit, was nicht nur der zunehmenden Erfahrung, sondern auch dem Konzept hinter „Curse Of Autumn“ geschuldet ist - mehr dazu im Interview in dieser Ausgabe. Dass hinter der Produktion absolute Vollprofis (namentlich die Gebrüder Jim und Tom Morris sowie Jon Schaffer; auch dazu mehr im Interview) stecken, hört man dem Album in all seiner Detailverliebtheit deutlich an. Und somit ist WITHERFALL mit „Cursed Of Autumn“ nicht nur EIN, sondern vielleicht DAS bisherige Highlight des noch jungen Jahres gelungen. Geiler Scheiß, ehrlich!
Review 9.0 26.02.2021 (Dynamit, RH 405, 2021) ALICE COOPER - Detroit Stories Es mag wie eine Plattitüde klingen, wenn man behauptet, dass es niemandem so gut gelingt, sich immer wieder neu zu erfinden, wie Großmeister ALICE COOPER. Aber tatsächlich ist das neue Album „Detroit Stories“ geradezu ein perfekter Anker für den gebürtigen Autostädter, um noch einmal sein gesamtes musikalisches Spektrum auszuleuchten. Die „Breadcrumbs“-EP von 2019 bot bereits einen gewissen Vorgeschmack, jetzt also das vollständige Album mit satten 15 Songs (und einer ganzen Menge helfender Hände). Wo soll man bloß anfangen? Vielleicht gleich beim Opener. Als Eröffnungsstück hätte womöglich auch die Neuaufnahme von ´Detroit City´ ganz gut funktioniert. Letztendlich fiel die Wahl freilich auf ´Rock & Roll´ aus der Feder von The Velvet Underground, eine von gleich drei Coverversionen des Albums (die anderen beiden sind ´Sister Anne´ von MC5 sowie am Ende ´East Side Story´, ein ganz früher Song aus der Feder von Bob Seger). Bei ´Hail Mary´ und vor allem ´Shut Up And Rock´ wird so gerockt, wie wir das etwa von „Trash“ kennen - vielleicht nicht ganz so bubblegum-süßlich. ´Go Man Go´ und ´I Hate You´ lassen eindeutig die Handschrift von Wayne Kramer erkennen, zwei packende Ausflüge in Proto- respektive ´77-Punk-Gefilde. Das zum Schmunzeln anregende ´Independence Dave´ klingt wie eine Kreuzung aus ZZ Top und der „Rocky Horror Picture Show“, während ´Drunk And In Love´ ein herrlich abgefuckter Blues-Rocker (allerdings mit lyrischem Tiefgang) ist - hier blüht die Kunstfigur ALICE COOPER richtig auf. Mit ´$1,000 High Heel Shoes´ geht man sogar noch einen Schritt weiter, indem R&B mit Soul und Funk kombiniert wird, es gibt eine ganze Menge Blech um die Ohren. Im Gegensatz dazu kommt ´Hanging On By A Thread (Don´t Give Up)´ gänzlich ohne Pauken und Trompeten aus, der Hoffnungsmacher zur Covid-19-Pandemie. Aber Balladen konnte Alice ja schon immer gut. Wie schon im Falle von Deep Purple ist auch bei „Detroit Stories“ der Einfluss von Bob Ezrin nicht hoch genug einzuschätzen. Der gebürtige Kanadier hat nicht nur das Klangkostüm der Platte entworfen, sondern auch am Konzept mitgefeilt und aktiv zum wirklich herausragenden Songwriting beigetragen.
Review 8,5 12.03.2021 (Dynamit, RH 405, 2021) ENFORCED - Kill Grid Letztens, als Peters, dem ollen Sleazer, sein Feierabendbier auf dem Küchenboden zersplitterte und aus dem Hintergrund irgendein abartiges Gerödel aus Hackys Büro schepperte, war er plötzlich da, dieser magische Moment der Normalität, die Erinnerung an die Zeit vor der Pandemie. Der Geruch von Bier und das Geschrote beamten mich geradewegs in einen kleinen Punk-Club in Göteborg, in dem ich vor Jahren mal das Glück hatte, einer Black-Breath-Show beiwohnen zu dürfen, die aufgrund ihrer viehischen Intensität alle Anwesenden völlig geplättet zurückließ. Was das mit ENFORCED zu tun hat? 'ne ganze Menge, denn „Kill Grid“ ist ein astreines Label-Debüt (den 2019 unter dem Titel „At The Walls“ selbstveröffentlichten Erstling, der es nur auf eine Auflage von 250 Einheiten brachte, besitzen hierzulande vermutlich eher wenige Leute), das mit einer extrem interessanten Kombination von Thrash-Raserei sowie Hardcore- und Punk-Einflüssen zu punkten weiß und wie aus einem Guss klingt. Und da der Fünfer aus Richmond, Virginia, stammt, gehen so manche wirklich fiese Riffs als Verbeugung vor der heimischen Mathcore-Szene, aber besonders den Genre-Königen Lamb Of God durch. Geschmack haben sie, die fünf Jungs von ENFORCED, und deshalb ist „Kill Grid“ für mich schon jetzt ein erstes Highlight des noch jungen Jahres.
Review 8,5 26.02.2021 (Dynamit, RH 405, 2021) MOONSPELL - Hermitage MOONSPELL sind eine jener seltenen Bands, die sich selbst keinerlei Grenzen auferlegen. Sie scheuen sich nicht, nach einem Dark/Gothic-Metal-Hitalbum wie „Extinct“ mit „1755“ ein sperriges Album nachzulegen, das auf ihre Wurzeln im Black- und Death Metal zurückgreift. Mit „Hermitage“ folgt nun eine ruhige, introspektive Platte. Fernando singt überwiegend clean, und das so selbstbewusst und überzeugend wie nie. Keyboarder Pedro greift unaufdringlich und stilsicher den Trend zu Achtziger-Synths auf, und Ricardo unterstreicht mit gefühlvollen und stellenweise an Pink Floyds David Gilmour erinnernden Soli, welch großartiger Gitarrist er ist. In den besten Momenten wird aus diesen Zutaten großes Gefühlskino wie in 'All Or Nothing'. Auch der etwas härtere Titeltrack gefällt mit hymnischer Melancholie - im MOONSPELL-Kosmos kein Widerspruch - und dürfte auch live eine gute Figur machen. Hinten raus wird „Hermitage“ zwar stellenweise etwas arg „moody“, dennoch ist MOONSPELL ein verdammt starkes Lockdown-Album gelungen.
Rock Hard und ADticket präsentieren den Rock-Hard-Ticketshop. Hier findest du Tickets für Konzerte, Festivals und mehr!