Der Mensch ist wie eine Kakerlake. Anpassungsfähig, Wärme liebend und gerne dort, wo es Essen und Trinken gibt. Wir gewöhnen uns flugs an alles und können andererseits vieles entbehren. Wir schleppen uns durch die fußballfreie Sinnlosigkeit der Winterpause, wir kommen ohne Nikotin klar, wir überleben Van-Canto-Auftritte mit oder ohne alkoholische Vollnarkose, wir erdulden das Stammeln des Wulffs im Schafspelz ohne rettenden Griff zu Drogen. Einige von uns haben gar keinen Sex, andere dafür zwei. Fürs Schlammcatchen fahren wir nicht nach Wacken, sondern gucken uns im TV ganz bequem eine Doku über Bangladesch an. Wir blöken mit der Herde bei Facebook, Twitter, MySpace, YouTube, Blabbermouth oder im Spiegel-Forum, und einige wiederum sind mündig genug, diese Schlachthöfe der Zivilisation zu ignorieren. Egal, was es ist, was es kostet und wie es riecht: Wir können gleichermaßen mit wie auch ohne.