Studie: Umsatz der Musikindustrie trotz Pandemie gewachsen
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Quelle: Bundesverband Musikindustrie e.V.; GfK Entertainment
05.03.2021, 9:41

Studie: Umsatz der Musikindustrie trotz Pandemie gewachsen

Einer Studie des Bundesverbandes Musikindustrie zufolge kann die Musikindustrie trotz der Covid-19-Pandemie eine Umsatz-Steigerung von neun Prozent verzeichnen.
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Das Umsatz-Plus aus dem Jahr 2020 ergibt sich aus Verkäufen von Tonträgern sowie Umsätzen aus dem Streaming-Bereich. Die Einnahmen belaufen sich auf rund 1,79 Milliarden Euro. Beinahe drei Viertel des Umsatzes (71,5 Prozent) wurden im Online-Bereich erzielt: Das Audio-Streaming machte im vergangenen Jahr einen Gesamtanteil von 63,4 Prozent aus. Es folgen CD-Verkäufe mit 21,6 Prozent des Gesamtumsatzes und Vinyl mit 5,5 Prozent. Downloads dagegen verzeichnen ein Minus von 24,8 Prozent gegenüber 2019 und machen somit 4,2 Prozent des Umsatzes aus.

Allerdings, so erklärt der BVMI-Vorsitzende Florian Drücke, dürfe man eines nicht vergessen: "Das ist ohne jeden Zweifel erst mal eine sehr gute Nachricht. Sie darf jedoch über zwei Dinge keinesfalls hinwegtäuschen: Zum einen sind die Künstler:innen und unsere Schwesterbranchen, allen voran das Live-Geschäft, bekanntlich in dramatischem Ausmaß von den Lockdowns betroffen und die Spätfolgen der Konzertausfälle innerhalb unserer eng verzahnten Branchenwelt noch nicht absehbar. Zum anderen bedeutet der zunehmende Digitalanteil von derzeit 71,5 Prozent zwingend auch eine deutlich zunehmende Dringlichkeit hinsichtlich belastbarer Rahmenbedingungen im Netz. Ebenso wichtig ist für uns ein besseres Verständnis des digitalen Spielfelds, das die wirtschaftlichen Realitäten unserer Branche nicht ausblendet! Die deutsche Umsetzung der Urheberrechtsrichtlinie darf nicht dazu führen, dass die filigrane Lizenzarchitektur für Musikfirmen und Künstler:innen beschädigt wird – denn der europäische Kompromiss will das Gegenteil: Kreative und ihre Partner sollen besser an den Umsätzen von User-Upload-Plattformen wie YouTube partizipieren. Video-Streaming gehört zu den beliebtesten Online-Nutzungswegen, trägt aber noch nicht einmal 4 Prozent zum Gesamtumsatz in Deutschland bei! Gerade in dem schnellen und wettbewerbsintensiven Umfeld darf der Gesetzgeber das nicht vergessen. Letztlich stellt sich bei der Ausgestaltung des Rechtsrahmens in Deutschland dieselbe Frage wie bei der Bekämpfung der Pandemiefolgen, nämlich: Welchen Wert hat die Kultur- und Kreativwirtschaft in unserem Land?"