BATHORY waren eine der einflussreichsten Extrem-Metal-Bands, die Schweden je hervorgebracht hat. Ihr Wirken strahlte weit über die Landesgrenzen hinaus, und nicht zuletzt zeigten sich diverse Vertreter des norwegischen Black Metal zu Beginn der Neunziger von ihnen inspiriert. Die Stimme von Mastermind Thomas Forsberg (alias Ace, alias Quorthon) verstummte am 3. Juni 2004 für immer. In seinem kommenden Buchprojekt begibt sich Chris „Professor Black“ Maycock (High Spirits) auf Spurensuche. Mit dem folgenden Interview möchten wir ihn ein Stück weit auf dieser Reise begleiten…

Alleinherrscher Quorthon veröffentlicht 1991 sein sechstes Album und verfolgt dabei auf den ersten Blick weiter das Wikinger-Thema. Das Werk erhält von Hörerschaft und Musikpresse nicht nur positive Resonanzen, was BATHORYs weitere Entwicklung nachhaltig beeinflussen wird.

In einem sehr alten Interview erzählte der 2004 verstorbene Quorthon, er wolle mit dem nächsten Album ein atmosphärischeres Werk mit langen Kompositionen und klarem Gesang erschaffen. Er sprach zwar von „Hammerheart“, doch dürfte damals niemand auch nur im Ansatz erahnt haben, wie großartig, brillant und bahnbrechend die fünfte BATHORY-Platte ausfallen würde.

„Blood Fire Death“ ist die Wegscheide in der Karriere von BATHORY – hinter den Schweden lodert noch die verbrannte Erde der von ihnen angerichteten Black-Metal-Verwüstung, während sich am Horizont bereits große Epen abzeichnen.

Mit Börje Forsbergs Tod am 14. September 2017 endete eine Ära schwedischer Musikgeschichte, auch wenn man den Gründer des Labels BLACK MARK PRODUCTION in erster Linie als Vater von Bathory-Schöpfer Quorthon und Verleger zahlreicher klassischer Metal-Alben kennt. Wir lassen die Geschichte der immer ein wenig mysteriös gebliebenen Plattenfirma mit Zeitzeugen Revue passieren und fördern gemeinsam mit Börjes zweiter Ehefrau Klaudia Scharein-Forsberg, die 23 Jahre mit ihm zusammen war und seit 1997 auch für das Unternehmen arbeitet, interessante Fakten zutage, über die man ein ganzes Buch schreiben könnte.

„Under The Sign Of The Black Mark” ist einer der großen Klassiker des Black Metal – diese Aussage gilt heutzutage als Gesetz. 1987 hätte sie allerdings kaum jemand unterschrieben, nicht einmal BATHORY-Mastermind Quorthon selbst.

Interview mit Deutschlands größter Quorthon-Fanatikerin Nicht nur absolute Insider kennen sie, sondern etliche Festivalgänger haben sie mit Sicherheit auch schon getroffen: JEANETTE LOHAUS arbeitet bei Nuclear Blast, betreut regelmäßig den Festivalstand des Labels, ist 100.000 Mal mehr Metal to the bone als 75.000 Wackinger, hat vor Jahren einen BATHORY-Tribut in Form einer aufwendigen Doppel-LP veröffentlicht, spielte in einer BATHORY-Tribute-Band und war als Fanzine-Macherin aktiv. Kurz: Geht es um Quorthon, kommt man an der 35-Jährigen nicht vorbei.

Sieben historisch wertvolle und größtenteils alles überragende Werke, die (rein gefühlsmäßig) heute mehr Wertschätzung erfahren als zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung, gehören zum musikalischen Vermächtnis von Thomas Forsberg. Aber auch einige weniger prominente Alben in der Diskografie des Stockholmers haben ihre besonderen Momente. Alle Tonträger sind auf Black Mark Productions, dem Label von Quorthons Vater Börje „Boss“ Forsberg (70), erschienen. Ursprünglich residierte die Plattenfirma in Stockholm und Berlin, mittlerweile hat sie ihren Sitz in einem schwedischen Nest namens Bruzaholm, und zwar in der - kein Witz! - „Villa Hammerheart“.